Sarina Brockmann verbessert sich über 200 Meter um über zwei Zehntel Sekunden. Charlotte Haas springt im Hochsprung wieder 1,80 Meter
Sie durften endlich raus. Nicht in die große weite Welt, aber immerhin in die großen Sportstätten. Die Löhner Leichathleten starteten zum ersten Mal in dieser Freiluftsaison bei offiziellen Wettkämpfen. Die Mehrkämpfer waren zwei Tage im lippischen Blomberg unterwegs, die Einzelstarter bei einem großen Sportfest mit Hunderten von Teilnehmern in Dortmund und Charlotte Haas (U20) beim „Tag der Überflieger“ in Essen. Und dort zeigte sie gestern eine sensationell gute Leistung. Ebenso ihre Teamkollegin Sarina Brockmann (U20) einen Tag zuvor in der Ruhr-Metropole Dortmund über 200 Meter.
Mit 24,71 Sekunden stellte sie nicht nur eine neue persönliche Bestleistung auf, sondern unterbot ihre alte Bestmarke gleich um über zwei Zehntel Sekunden! Das ist absolut Top! Im Feld von 35 Sprinterinnen war das die fünftbeste Zeit. Die Siegerin lief in 23,94 Sekunden über die Ziellinie. „Sie hat richtig einen rausgehauen“, freut sich Trainer Steffen Biermann, der die Athleten vor Ort betreute. „Ich glaube, das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Da geht noch mehr. Diese top Leistung ist der Lohn für das Vollgas-Training in der CoronaZeit“, sagt Steffen Biermann.
Beim „Tag der Überflieger“ am Sonntag in Essen entpuppte sich Charlotte Haas genau als solche. Die Überfliegerin überquerte die Latte wieder bei 1,80 Meter! Und das ist die Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung – und was noch viel sensationeller ist: Die jetzt 19-Jährige machte den Satz über diese Höhe das letzte Mal im sehr starken Wettkampf-Jahr 2018. Dann folgte das Seuchenjahr 2019 und jetzt wieder der Höhenflug, der Athletin und Trainer André Düsterhöft riesig freute. „Das ist überragend, echt Bombe“, jubilierte der Coach. Auch die anwesenden Bundestrainer waren voll des Lobes. Nach den 1,80 Meter versuchte es
Charlotte Haas noch zwei Zentimeter höher, da fehlte ihr dann aber die Kraft nach den vielen Sprüngen. Sie war bei 1,57 Meter eingestiegen. Man darf für alle Athleten jetzt nur hoffen, dass die noch nicht gestrichenen Deutschen Meisterschaften bei der Jugend im September in den Einzeldisziplinen und Ende August im Mehrkampf auch durchgeführt werden. Dann sind noch Medaillen für die weiblichen und männlichen Leichtathleten bei wichtigen nationalen Wettkämpfen drin. Sie hätten es absolut verdient.
Zurück zum #backontrack-Meeting in Dortmund: Die Löhner wollten mit zwei weiblichen und zwei männlichen Athleten anreisen. Übrig blieben wie geschildert Sarina Brockmann und Nils Büschenfeld (U18). Er startete im Weitsprung und erwischte einen gebrauchten Tag. „Er fand einfach keinen Rhythmus und erreichte nur 5,15 Meter“, sagt Trainer Biermann. Er sagte auch selbst „Es war nicht mein Tag“. Damit blieb er fast einen halben Meter unter seiner Bestleistung. Zu Hause geblieben waren Svenja Bellon und Tom Wittemeier. Erstgenannte wegen Rückenproblemen und Tom wegen Fieber am Donnerstag und Freitag. Wegen des strengen Hygiene-Konzeptes durfte deshalb kein Sportler dann am Wettkampf teilnehmen. Das war Pech für ihn.
In Blomberg standen die Mehrkämpfer im Blickpunkt. Dort überzeugte vor allem Anna Eilerts (U20) im Siebenkampf. Sie überbot zum ersten Mal die für sie magische 3.000-Punkte-Marke und gewann den Wettkampf mit 3.067 Punkten. Neue persönliche Bestleistungen stellte sie dabei mit 1,42 Meter im Hochsprung und über 200 Meter in 28,71 Sekunden auf. „Das war ein super Lauf, sie verbesserte sich um etwa eine Sekunde“, freut sich der vor Ort die Athleten betreuende Trainer André Düsterhöft. „Auch die 21,50 Meter im Speerwurf sind neue persönliche Bestleistung und zum Siebenkampf-Abschluss lieferte Anna einen sehr beherzten und super 800-Meter-Lauf in 2:35,98 Minuten ab. „Ziel war, die 2.35 Minuten anzugreifen – und das hat sie sehr gut umgesetzt“, sagt der Trainer zur Leistung der 18-Jährigen.
Die 17-jährige Kira Pauer beendete den Wettkampf mit 2.945 Punkten und lieferte auch einige neue Bestmarken: Im Hochsprung mit 1,38 Meter, im Speerwurf mit 17,52 Meter – und flott war sie unterwegs über 200 Meter (27,82 Sek.). Auch die 17,87 Sekunden über 100 Meter Hürden waren richtig gut. „Anna und Kira haben super Wettkämpfe abgeliefert. Es war nach der Monate langen Pause der erste Wettkampf. Ich bin sehr zufrieden mit den beiden Athletinnen“, sagt Coach André Düsterhöft. Ein weiterer Bericht folgt.