Das Zehnkampf-Team der LG Bünde-Löhne lässt die Leverkusener sensationell hinter sich
Sie treiben weiter auf einer Erfolgswelle, die Löhner Leichtathleten, die bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Ulm unter dem seit Januar 2019 neuen Vereinsnamen LG Bünde-Löhne an den Start gingen und im Mehrkampf mit 17.740 Punkten sensationell die Bronzemedaille erkämpften. Hinter den Teams von Hannover 96 (21.893 Punkte) und der LG Leinfelden-Echterdingen (19.266), aber vor den viel höher eingestuften Athleten vom TSV Bayer 04 Leverkusen (17.727 Punkte).
Ende gut, alles gut. Nach der Hitzeschlacht im bestens präparierten Donaustadion tanzten die drei Jungs von der LG mit ihren Trainern Karl-Heinz „Kalle“ Held, Steffen Biermann und André Düsterhöft sowie den mitgereisten Eltern voller Freude das Siegertänzchen auf dem Rasen im Donaustadion.
Nach den schier endlosen zwei Zehnkampf-Tagen bei brütender Hitze (dort im Süden der Republik blieb es trocken im Gegensatz zur Heimat hier am Wochenende) durfte sich die LG Bünde-Löhne dann doch noch feiern lassen. Mit einer sehr starken Aufholjagd am zweiten Wettkampf-Tag schafften die drei Musketiere Aaron Thieß, Niklas Strutz und Joshua Fadire noch das fast Unmögliche. Die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung vor dem eigentlich übermächtigen Gegner vom Bundesleistungsstützpunkt in Leverkusen – und das hauchdünn mit nur 13 Punkten (1) Vorsprung. Knapper geht es kaum.
(1) 13 Punkte bedeuten zwei Zehntelsekunden im Sprint, und so waren die Leverkusener Athleten doch reichlich bedröppelt, als das Ergebnis über Lautsprecher bekannt gegeben wurde.
Insbesondere im Diskuswurf, dem Speerwurf und dem Stabhochsprung kompensierten die drei Jungs von der LG Bünde-Löhne den Vorsprung der um ein Jahr älteren Jungs vom Rhein und holten sich Bronze nach einem verhaltenen 1.500-Meterlauf zum Abschluss des Zehnkampfes. Dieser Erfolg basiert auf unterschiedlichen Faktoren.
Joshua Fadire opferte sich für seine Kameraden auf nach der bisher Kräfte zehrenden Saison mit den Höhepunkten Deutscher Meistertitel im Stabhochsprung vor wenigen Wochen, ebenfalls in Ulm, und der Teilnahme an der Europameisterschaft in Schweden. Mit 4,80 Meter war der Bad Oeynhausener auch der Tagesbeste im Ulmer Stadion nach einem dreieinhalbstündigen Stabhochsprung-Marathon. Dabei lieferte Joshua Fadire top Resultate im Speerwurf (52,25 Meter) und auch im Hochsprung (1,80 Meter) im Bereich seiner persönlichen Bestleistungen und schloss den Zehnkampf mit 6.280 Punkten ab.
Aaron Thieß lieferte eine durchgehend solide Leistung ab, überzeugte in den Wurf- und Stoßdisziplinen und sammelte viele Punkte für das Team in allen drei Laufdisziplinen sowie mit den 3,90 Meter im Stabhochsprung. Im Zehnkampf erzielte er mit 5.814 Punkten eine neue persönliche Bestleistung.
Niklas Strutz wuchs einmal mehr in einem wichtigen Wettkampf über sich hinaus, erzielte persönliche Bestzeiten in allen vier Laufdisziplinen (100 m, 400 m, 110 m Hürden und 1.500 m) und pulverisierte seine alte Bestmarke im Zehnkampf. Jetzt stehen 5.646 Punkte in der Liste. Dabei sorgte Niklas Strutz ganz nebenbei durch seine positive Ausstrahlung für gute Laune, mit der er seine Teamgefährten mitgerissen und zu Höchstleistungen angetrieben hat. Alle waren bereit, ihr Bestes zu geben. Und sie wurden belohnt für die Quälerei an den beiden Tagen mit der Bronzemedaille bei der DM! „Das ist ein toller Erfolg für das noch junge Team, das auch im nächsten Jahr in der U20 noch startberechtigt ist und sich nebenbei noch gegenüber den Leverkusener revanchieren durften. Denn im vergangenen Jahr in Wesel hatten ihnen die Bayer-Truppe noch die Medaille ’geklaut!“, erinnert sich der Löhner Cheftrainer „Kalle“ Held.