Die in Mennighüffen aufgewachsene Diskuswerferin ist zudem für die WM qualifiziert!
In den vergangenen Jahren hatte Kristin Pudenz schon öfter die Normen für die sportlichen Höhepunkte erfüllt. Doch stets musste die für den SC Potsdam startende Athletin bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften andere den Vortritt lassen, weil die noch besser waren.Das ist nun vorbei. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 64,37 Metern hat sich die 26-jährige Diskuswerferin in Berlin den Titel des Deutschen Meisters geholt und sich für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften qualifiziert. Das ist der bislang größte Erfolg für die in Löhne-Mennighüffen aufgewachsenen Leichtathletin.
Zwei weite ungültige Würfe hatte Vize-Europameisterin Nadine Müller (SV Halle), die mit 63,99 Meter Silber gewann und sich so für einen WM-Startplatz in eine gute Position brachte. Fünf Athletinnen hatten im Vorfeld die 1. WM-Norm (61,20 m) in dieser Disziplin erfüllt. Mit der EM-Dritten Shanice Craft (MTG Mannheim; 63,22m) kam als DM-Bronzemedaillengewinnerin noch eine sechste Diskuswerferin dazu. Die Jahresbeste Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 60,85 m) wurde hinter der viertplatzierten Leverkusenerin Marike Steinacker (62,61 m) nur Fünfte. Platz sechs belegte Anna Rüh (SC Magdeburg; 60,79 m). Der sportliche Erfolg kommt
nicht von ungefähr.
Laut dem Online-Magazin Sportbuzzer soll Kristin Pudenz ihre Ernährung umgestellt haben. „Ich habe im Januar angefangen und hatte nach vier Monaten acht Kilo runter. Ich habe nach den Hinweisen eines Ernährungsberaters konsequent darauf geachtet, Fette und Kohlenhydrate zu trennen und trotzdem sportlergerecht zu essen“, wird Pudenz bei Sportbuzzer zitiert. Die Folge sei auch für sie verblüffend gewesen: „Ich habe an der Kraft nichts eingebüßt. Messungen haben ergeben, dass die Muskelmasse nicht weniger geworden ist. Ich bin jetzt aber schneller im Ring. Sprints und Sprungübungen fallen mir viel leichter.“ Außerdem gehe sie regelmäßig zum Neuroathletiktrainer, das habe ihre Körper- und Bewegungskoordination verbessert.
„Ich habe also neue Wege bestritten und sehe mich darin bestätigt. Ich bin viele Jahre den anderen hinterhergelaufen, nun bin ich dabei, kann mitmischen“, sagte die Sportsoldatin, die einen Bachelorabschluss für soziale Arbeit hat, dem Magazin. Unter ihrem Arm trägt sie neuerdings ein Tattoo, das deutlich auf dem Jubelfoto zu sehen ist. „How we survive is what makes us who we are“ steht dort. Das ist der Refrain aus dem Song „Survive“ der US-Punkband Rise Against und heißt so viel wie: „So wie wir überleben, macht uns zu dem, was wir sind.“
Kristin Pudenz entstammt einer Sportlerfamilie. Vater Rüdiger gehörte zu DDR-Zeiten zu den Spitzenathleten im Ostblock. Und Mutter Annette war Kugelstoßerin. Nach der Wende zogen sie nach Löhne-Mennighüffen.