Athletin des TV Löhne-Bahnhof trumpft bei den Kreismeisterschaften auf
Da spielten die Wetterfrösche nicht so richtig mit. Es war voraus gesagt worden. Am Samstag kam dann laut Wetterbericht auch was kommen sollte: Der Regen - und das ist für die Leichtathleten mehr als fatal. Ab 11 Uhr standen im Herforder Ludwig Jahn-Stadion die Kreismeisterschaften im Schülerbereich der U12, U14 und U16 auf dem Programm.
Und einige Athleten waren dann auch pünktlich vor Ort. Aber der Dauerregen ließ einen ordnungsgemäßen und sicherheitsorientierten Wettkampf nicht zu. Was tun? Dieses Frage stellten sich die Verantwortlichen vom ausrichtenden Verein LAZ Regio Herford und vom KLA (Kreisleichtathletik-Ausschuss) unter Federführung von Dieter Elpel.
Und sie trafen die Entscheidung, den Wettkampf um zwei Stunden zu verschieben und gegen die Witterung anzukämpfen - und die Wettkampfstätten in einen "normalen" Zustand zu versetzen. Diesen Kampf gewannen die Verantwortlichen, indem sie die Laufbahn pfützenfrei herrichteten und auch die Sprunganlagen in einen halbwegs sicheren Zustand versetzen. Eine sisyphos Arbeit, die aber nur bedingt belohnt wurde. Zwar kam dann pünktlich gegen Wettkampfbeginn um 13 Uhr die Sonne durch, aber die Anzahl der erschienenen Athleten hielt sich in Grenzen. "Es war uns nicht mehr möglich, alle Wettkämpfer zu erreichen und gar für eine Wettkampfteilnahme zu überzeugen. Wie denn auch? Trotz aller Vernetzungen", sagt Karl-Heinz "Kalle" Held vom TV Löhne-Bahnhof.
Und so fuhr er denn mit seinen Vorzeigeathletinnen Nina Wältz und Sarina Brockmann nach Herford. Auch Monika Gräfe packte Sohn Tim und Linus Pohlmann ins Auto, um die Startgelegenheit zu nutzen. Antonia Tetzner kam dann mit Papa noch nachgereist. Somit startete die eigentlich doch auch zahlenmäßig gut besetzte Leichtathletik-Abteilung mit einem tapferen Quintett und verkaufte sich achtbar. Bei den jüngeren Athleten überzeugten Linus und Tim mit überzeugenden Leistungen. Insbesondere der Hochsprungerfolg von Tim mit der übersprungenen Höhe von 1,28 Meter war aller Ehren wert. Auch Linus siegte in seiner Altersklasse und durfte sich über seinen ersten Kreismeistertitel freuen. Auch die weiteren Leistungen in den Sprüngen, Sprints und Würfen lagen im Bereich der Bestleistungen, und somit waren die beiden Jungs vom TVL schon mal happy.
Bei den Mädchen war Antonia Tetzner dann im Speerwurf Kreisbeste. Mit der Weite von 27,52 Meter stellte sie eine überzeugende persönliche Bestleistung auf und zeigte sich auch sehr konstant in allen Versuchen. Im Kugelstoßen scheiterte sie knapp an der Acht-Meter-Marke. Pechvogel des Tages war dann Nina Wältz, die gerade am Wochenende zuvor noch durch überzeugende Resultate in Blomberg auf sich aufmerksam gemacht hatte. In Herford sah das auch anfangs alles prima aus. Im Hürdensprint belegte sie ganz knapp geschlagen den 2. Platz vor der Konkurrenz von der LAZ Regio Herford. Im Hochsprung kam sie gut in den Wettkampf, um dann nach locker übersprungener Höhe von 1,50 Meter plötzlich schmerzverzehrt aufzuschreien. "Das sieht dann wohl nach einer Zerrung aus", sagten die Eltern. "Wären wir doch nur zu Hause geblieben." Da trösteten die beiden Vizetitel dann auch nicht so wirklich.
Das Trumpfass von Trainer "Kalle" Held, die sportliche Überfliegerin in diesem Jahr, Sarina Brockmann, war an diesem Wettkampftag bei den Kreismeisterschaften wieder einmal mehr der, wenn auch bescheidene, Star in der Arena. Vier Starts, vier gute Leistungen und vier Kreismeistertitel! Das geht nicht besser. Im Speerwurf überzeugte Sarina mit guten 31,08 Meter, im 100-Meter-Lauf hielt sie auch die männliche Konkurrenz in 13,07 Sekunden im Schach, im Weitsprung erzielte sie wie fast immer im letzten Sprung mit 5,23 Meter die beste Weite und im Hürdenlauf blieb sie einmal mehr mit 11,98 Sekunden unter der 12-Sekunden-Marke. Einfach souverän und insgesamt ein gutes Training für die noch ausstehenden beiden Wettkämpfe von Sarina Brockmann. Inzwischen liegen der Athletin zwei Anträge auf Zugehörigkeit zum Landeskader vor. "Das ist eine weitere Anerkennung des Fachverbandes in Richtung des TV Löhne-Bahnhof", freut sich Trainer und TVL-Urgestein Kalle Held.
Insgesamt hatten diese Kreismeisterschaften doch einen eher schalen Beigeschmack. "Eine Verletzung ist halt doch eine zu viel", war die einhellige Meinung der TV Löhne-Delegation in Anspielung auf das schmerzverzerrte Aus von Nina Wältz.
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