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Sarina Brockmann vom TV Löhne-Bahnhof bestreitet ihren ersten Ländervergleich mit einer NRW-Auswahl im holländischen Assen bei Groningen. Ergebnis ist nur zweitrangig, das Erlebte zählt.

Die Oranje-Hemden waren auch in diesem Jahr nicht zu bezwingen. Das war Sarina Brockmann vom TV Löhne-Bahnhof am Ende des Wettkampftages schließlich ziemlich schnuppe. "Das war sehr, sehr schön, ein unvergessliches Erlebnis", schwärmt die 15-Jährige von ihrem ersten Einsatz bei einem Länderkampf für Nordrhein-Westfalen. Somit sammelte sie erstmals internationale Erfahrung.

Sie startete bei der bereits 42. Auflage des traditionellen Länderkampfes der U16 zwischen einer NRW-Auswahl und den Niederlande im Stadion von Assen (bei Groningen) über die 300 Meter - und wurde "nur" Dritte in einer nicht so prickelnden Zeit von über 42 Sekunden.

Mitte August bei den Deutschen Meisterschaften der U16 in Bremen flitzte sie noch mit enorm Speed und neuer persönlicher Bestzeit von 40,90 Sekunden zur Bronzemedaille und verabschiedete sich mit ihren Eltern dann in den Urlaub nach Kroatien. Nach der Rückkehr wurde nur dosiert trainiert, denn der sportliche Saisonhöhepunkt war schon gewesen. Im holländischen Assen startete die Löhnerin quasi aus der "kalten Hose". Und somit erklärt sich dann auch das Wettkampfergebnis von selbst. "Mit meinem Lauf über die 300 Meter bin ich natürlich nicht zufrieden. Auf die Deutschen Meisterschaften in Bremen als Saisonhöhepunkt hat man sich natürlich sehr intensiv vorbereitet - und nach der Medaille war dann auch die Luft raus", erklärt Sarina Brockmann absolut plausibel und natürlich auch nachvollziehbar die nicht mehr so tolle Form zu diesem Zeitpunkt einer langen Leichtathletik-Saison. Wie bei vielen weiteren Athleten auch.

sbrockmann lv09 2017 1In dieser Saison hatte die TVL-Athletin aber laufend für sehr positive Schlagzeilen bei ihren leichtathletischen Auftritten gesorgt. Die Belohnung für die top Leistungen war die Einladung zum Länderkampf. Ihrem ersten - und der wird unvergessen bleiben. "Denn das tolle bei so einem Länderkampf ist das Zusammentreffen mit Athleten, die man von anderen Wettkämpfen nur flüchtig kennt, zum Teil auch als Konkurrentinnen, mit denen man diesmal aber als Team zusammen fightet. Das ist ein tolles Gefühl, es ist eine tolle Gemeinschaft", sagt Sarina Brockmann.

"Und es werden dabei auch neue Freundschaften geschlossen", hat ihr Vater Lars Brockmann beobachtet. "Das gesamte Drumherum dort in Assen war schon super. Die herausragenden Sportler beider Mannschaften werden von einer Blaskapelle in das Stadion geleitet und die Nationalhymne wird gespielt. Das ist schon klasse", ergänzt er. Seine Tochter ist bereits am Freitag in die Sportschule Kaiserau angereist. "Dort wurden wir dann mit einheitlichen Trainingsanzügen und Oberteilen für den Wettkampf eingekleidet. Die mussten wir allerdings wieder zurück geben, aber als Erinnerung an diesen U16-Länderkampf bekam jeder Sportler ein T-Shirt mit entsprechender Aufschrift überreicht", berichtet Sarina Brockmann. Und noch eines hat ihr prima gefallen: "In Kaiserau haben wir noch einen Vortrag gehört. Der war sehr informativ. Er beinhaltete unter anderem Informationen zum Thema ?Was wichtig ist für den Athleten."

Tags darauf ging es mit Bussen zum Ländervergleich nach Holland. Dort gab es für die nordrhein-westfälischen Jungen und Mädchen mit 220:282 Punkten die 41. Niederlage. Nur 2004 gab es einen Sieg einer NRW-Auswahl. Die Mädchen setzten sich bei diesem traditionellen Event wesentlich besser in Szene als die Jungen - und waren fast auf Augenhöhe mit dem Gastgeber: Acht Siege, fünf 2. Plätze Holland; sieben Siege, sechs 2. Plätze für die NRW-Mädchen. "Die Niederländer sind in der Altersgruppe U16 im athletischen und koordinativen Bereich deutlich besser als wir ausgebildet. Unübersehbar waren bei uns die Schwächen im Lauf-Sprint-Bereich", kommentierte NRW-Mannschaftsmeister Winfried Vonstein die Niederlage.

Miserabel in Assen war nur die Organisation, der Zeitplan wurde fast um zwei Stunden überzogen. Ein Engpass ergab sich vor allem im Call-Room mit Wartezeiten von phasenweise über einer Stunde. Dies führte unter anderem dazu, dass die deutsche U16-Meisterin Pia Northoff (TuS Jöllenbeck, wohnt in Enger) dort kollabierte und anschließend nicht mehr zum Diskuswerfen antreten konnte. Im Kugelstoßen wurde sie Zweite.