Das war einfach nur sensationell. Bei ihren ersten Einzelmeisterschaften bei Westfalenmeisterschaften zeigten die beiden Löhner Nachwuchstalente Joshua Fadire und Charlotte Haas (Jahrgang 2001) starke Nerven und überzeugende Leistungen. Nachdem es nach dem Urlaub gar nicht so recht voran ging mit dem Hochsprung, wollte sie eigentlich auf ihr Startrecht verzichten. Aber irgendwie bekamen Trainer Karl-Heinz „Kalle“ Held und die Athletin das dann doch noch irgendwie hin.
Nachdem im Training wieder locker Sprünge über 1,50 Meter klappten, wurden die Sportutensilien gepackt und die Reise nach Wuppertal angetreten. Mit einer Bestleistung von 1,64 Meter reiste Charlotte Haas an. Im Umfeld der großen Konkurrenz musste sie sich nun beweisen. Und das gelang ihr hervorragend. Mit der übersprungenen Höhe von 1,60 Meter belegte sie einen hervorragenden dritten Rang. Die 1,63 Meter lagen eigentlich durchaus drin. Aber die Latte wollte einfach nicht liegen bleiben. Mit der Bronzemedaille war Charlotte Haas aber mehr als zufrieden. In Zukunft werden dann auch noch größere Höhen möglich sein.
Noch effektiver an jenem Wochenende war Joshua Fadire vom TV Löhne-Bahnhof, der aufgrund einer Fußverletzung nur in den Wurfdisziplinen an den Start ging. Hier betreute ihn der erfahrene Wurfcoach Rüdiger Pudenz und das überaus erfolgreich. Im Kugelstoßen erreichte Joshua mit einer sehr guten Weite von 12,45 Meter den vierten Rang. Das ärgerte das junge Nachwuchstalent schon ein wenig. Denn ein Platz oben auf dem Treppchen war ja das eigentliche Ziel. Das erzielte Joshua Fadire dann mit persönlicher Bestweite im Diskuswurf. Mit 38,86 Meter orientiert er sich inzwischen Richtung 40 Meter-Marke und damit in die deutsche Spitze. „Rein perspektivisch sind da nach oben noch Spielräume offen, zumal sowohl in der Technik als auch im Bereich der Kraftwerte noch Verbesserungen möglich sein dürften“, sagte Trainer Held. Rang drei bedeutete dann die Bronzemedaille und damit das Erreichen des ersten Ziels.
Aber der eigentliche Hammer war dann der von „Kalle“ Held prophezeite Speerwurf. Hier pulverisierte Joshua Fadire seine persönliche Bestweite um knapp acht Meter. Das sind im Wurfbereich Welten und die öffneten sich für Joshua. Ud er durfte nicht nur diese tollen Würfe, sondern auch den Titel des Westfalenmeisters feiern. Speerwurf-Trainer Tim Werner durfte sich richtig mitfreuen. Langsam kommt das Löhner Nachwuchstalent nämlich in die Bereiche seines Trainers undVorbilds.Das war dann der zweite Streich in diesem Jahr nach dem klasse Titelgewinn bei den Mehrkampfmeisterschaften. Aber die Saison ist für die beiden Vorzeigeathleten ja noch nicht vorbei. Für Charlotte Haas stehen da noch die Kreismeisterschaften an, wo es gilt, die erworbene Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen.
Und für Joshua Fadire kommt noch der Saisonhöhepunkt am kommenden Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Lübeck. Bis dahin müssen noch die Rückstände aus der langen Verletzungspause ausgeglichen werden. Dies bezieht sich insbesondere auf den Weitsprung und über die 100 Meter. Aber bisher haben Mehrkampftrainer „Kalle“ Held und Athlet das noch immer hinbekommen. „Mal schauen, was drinliegt“ sagt Joshua Fadire. Die erste Teilnahme an Deutschen Meisterschaften sollte ja nicht die letzte sein. Noch steht der TVL-Athlet nach seiner kurzen Karriere als Leistungssportler im Geräteturnen eine lange Zeit als Leichtathlet bevor. Letztlich verlief die bisherige Entwicklung dermaßen steil nach oben, dass die Löhner Verantwortlichen mit einigem Optimismus in die Zukunft schauen. Der Plan fürs Wochenende lautet dann: Kurzvisite bei den Kreismeisterschaften in Löhne und dann ab nach Lübeck zu den Deutschen Blockmehrkampfmeisterschaften.