André Düsterhöft und Jannik Hartmann werden Zweiter und Dritter bei den Junioren U23
Da gönnt der eine dem anderen den Erfolg. Die Mehrkämpfer sind eine große Familie, feuern sich bei den Wettkämpfen gegenseitig an, klatschen sich ab und herzen sich nach dem jeweiligen Wettkampf. Sie leben Fair Play! Davon reichlich zu sehen war bei den westfälischen Mehrkampf-Meisterschaften am Samstag und Sonntag im Bad Oeynhausener Sportzentrum Süd. Bei herrlichem Sommerwetter. Und drei Leichtathleten aus der Region setzten Duftmarken im Zehnkampf. Malte Schakau vom TuS Eintracht Minden gewann bei der Jugend
U20, André Düsterhöft vom TV Löhne-Bahnhof/LAV Bünde wiederholte bei den Junioren U23 seinen Silbermedaillenplatz aus dem Vorjahr und Teamkollege Jannik Hartmann folgte ihm aufs Treppchen als Drittplatzierter. In 2013 hatte Hartmann die Zehnkampf-Konkurrenz noch bei der Jugend U20 gewonnen.
„Schade. Wir sind beide enttäuscht, denn in der Mannschaftswertung hätten wir diesmal richtig was reißen können“, sagten André Düsterhöft und Jannik Hartmann. Für diese Wertung sind drei Athleten nötig. Dafür durften beide nach dem abschließenden 1.500-Meter-Lauf aber vor Freude strahlen, denn sie stellten im Zehnkampf neue persönliche Bestmarken auf. André Düsterhöft mit 6.827 Punkten (vor einem Jahr 6.555 Punkte) und Jannik Hartmann mit 6.593 Punkten (im Vorjahr bei der Jugend U20 mit den leichteren Geräten Kugel, Diskus und Speer 6.579 Punkte).
Mit einem finale furioso beendete André Düsterhöft seinen famosen Zehnkampf-Auftritt. Beim abschließenden Lauf über 1.500 Meter (nach neun Disziplinen an zwei Tagen mit viel Kräfteverschleiß heißt es noch einmal Pobacken zusammen kneifen und die letzten Reserven aus dem Körper herausholen) distanzierte der 21-Jährige die Konkurrenz um Längen und legte einen Start-Ziel-Sieg hin. Im Ziel ballte er beide Hände zu Fäusten, streckte die Zeigefinger vor Freude in die Luft, pustete kräftig durch und nahm freudestrahlend die Glückwünsche der beeindruckten Konkurrenten entgegen.
„Das hatte ich mir so vorgenommen, von Anfang an vorneweg zu laufen“, sagte der Löhner Leichtathlet. Mit seinen zwei Wettkampftagen durfte er zufrieden sein. Neue persönliche Bestleistungen im Weitsprung und über die 110 Meter Hürden sowie Jahresbestleistungen im Hochsprung (der Wettkampf hatte zäh begonnen, doch dann explodierte er und flog locker über 2,00 Meter), über 400 Meter, im Speerwurf sowie zum Abschluss über 1.500 Meter. Im Kugelstoßen und Diskuswurf lag er nur ganz knapp hinter seinen Bestmarken. „Zum Auftakt des Wettkampfs war ich nach den 100 Meter, allerdings bei viel Gegenwind, enttäuscht. Doch dann wurde es immer besser und die Topleistung am ersten Tag war dann in der vorletzten Disziplin der Hochsprung. Das hat mir für den zweiten Tag einen richtig Kick gegeben“, schilderte Düsterhöft seine Emotionen.
Insgesamt mit den zwei Wettkampftagen zufrieden war auch Jannik Hartmann. Der 20-Jährige, der in Münster studiert und dort in der Woche mit Lars Goldbeck von der LG Brillux Münster (wurde Vierter bei den Männern) trainiert, stellte neue persönliche Bestleistungen im Kugelstoßen und über 400 Meter auf. Im Weitsprung und Stabhochsprung stellte er seine persönlichen Bestmarken ein. „Der erste Wettkampftag hatte gut begonnen, der erste Dämpfer kam dann beim Hochsprung. Dafür waren zum Abschluss die 400 Meter dann wieder super“, sagte Jannik Hartmann. „Der zweite Tag mit den 110 Meter Hürden und dem Diskuswerfen begann dann nicht so gut, doch nach hinten raus ging es wieder recht gut.“
Die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf (die Norm lag bei 6.200 Punkten) Ende August in Vaterstetten bei München hatten beide schon bei einem anderen Event geknackt.
Ebenso Malte Schakau vom TuS Eintracht Minden, der in diesem Jahr seinen zweiten Mehrkampf in der neuen Klasse (Jugend U20, im Vorjahr war er bei der U18 Westfalenmeister geworden) absolvierte – und total happy war nach den zwei Wettkampftagen. „Ich habe
die Norm für die Deutschen bereits zum zweiten Mal geknackt. Das erste Mal mit 6.302 Punkten in Bernhausen. Ich bin sehr zufrieden mit mir. Vor zwei Wochen war ich auf Klassenfahrt und habe bis zu den Mehrkampf-Meisterschaften noch einmal richtig rangeklotzt“, sagte der 17-Jährige aus Leteln, der Ende Juli 18 Jahre jung wird. Malte Schakau übernahm die Führung am zweiten Wettkampftag nach den 110 Meter Hürden, gab sie wieder ab, übernahm diese wieder nach dem Speerwurf (mit 50,15 Meter haute er krachend einen raus)
und verteidigte die Führung mit einem beherzten Lauf über 1.500 Meter. Neue persönliche Bestmarken stellte er im Kugelstoßen, Hochsprung, über 400 Meter und eben im Speerwurf auf.
Am Freitag den Zehnkampf abgesagt hatte sein Teamkollege Cedric Schormann (wohnt in Bad Oeynhausen) wegen Krankheit.