kpudenz lawm 10 2019Das Trio der deutschen Diskuswerferinnen leider nur auf hinteren Plätzen

Es war nicht ihr Tag. Das komplette Trio der deutschen Diskuswerferinnen war sehr weit weg von den Medaillenrängen und landete auf hinteren Plätzen bei der Weltmeisterschaft in Doha (Katar). Beste Deutsche war die 33-jährige EM-Zweite Nadine Müller aus Halle an der Saale, die mit 61,55 Meter den 8.Platz belegte. Die deutsche Jahresbeste Claudine Vita aus Neubrandenburg, die in diesem Jahr die runde Scheibe bereits auf 66,64 Meter geworfen hatte, wurde mit 60,77 Meter Neunte und die 26-jährige Löhnerin Kristin Pudenz, die seit einigen Jahren für den SC Potsdam startet, kam mit 57,69 Meter nur auf den 11. Platz.

Die aktuelle Deutsche Meisterin blieb damit weit unter ihrer Bestleistung von 64,37 Meter und ihrer Quali-Weite von 63,35 Meter. Da war sie noch die Beste vom Deutschen Diskus-Trio. „Von Platz zehn in der Welt auf acht, damit kann ich zufrieden sein“, sagte Nadine Müller im ZDF. „Das war kein Wettkampf, der normal ablief. Alle sind wir schwer reingekommen. Es hätte natürlich ein bisschen weiter gehen können.“ Gold und Silber ging an zwei Kubanerinnen.
Die Jahresweltbeste Yaime Perez gewann mit 69,17 Meter vor Landsfrau Denia Caballero mit 68,44 Meter, die 2015 in Peking WM-Gold geholt hatte. Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Sandra Perkovic aus Kroatien holte mit 66,72 Meter die Bronzemedaille.


Leichtathletik WM - Kristin Pudenz erreicht locker das WM-Finale

Kristin Pudenz, für den SC Potsdam startende und in Löhne-Mennighüffen aufgewachsene Diskuswerferin, hat sich bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha (Katar) für das Finale qualifiziert. Die 26-Jährige warf den Diskus gleich mit ihrem ersten Versuch auf 63,35 Meter, was für den direkten Finaleinzug reichte. Gefordert waren 63,00 Meter.
„Mir geht es gut, ich bin zufrieden, zumal die Vorbereitung nicht ganz so optimal gelaufen ist“, sagte Pudenz im Interview nach dem Wettkampf.
Ihr großes Ziel sei es nun, im Finale unter den besten Acht zu landen. Ebenfalls ohne Probleme erreichten die Weltjahresbeste Yaime Perez (67,78 Meter) und die Französin Mélina Robert-Michon mit 64,02 Metern in der Qualifikationsgruppe A im ersten Versuch den Endkampf. Die 1,91 Meter große Kristin Pudenz hatte sich im August in Berlin mit neuer persönlicher Bestleistung von 64,37 Metern erstmalig in ihrer Karriere den Deutschen Meistertitel geholt und sich damit für die Weltmeisterschaften qualifiziert. Das Finale beginnt am Freitagabend um 20 Uhr.


Vorbericht zur WM Teilnahme

Das ist ihr bisher größtes sportliches Highlight in der schon recht erfolgreichen Sportler-Karriere und gleichzeitig auch ihre größte sportliche Herausforderung: Leichtathletin Kristin Pudenz startet in der nächsten Woche zum ersten Mal bei einer Leichtathletik-Weltmeisterschaft, sieht man von der Studenten-WM im Jahr 2017 in  Taiwan ab, als sie damals ihr Sommer-Märchen geschrieben hat mit der Goldmedaille im Diskuswerfen.

Das Sportgerät ist das gleiche geblieben, mit dem die 26-Jährige in Katar in der Hauptstadt Doha in den Ring geht. Aktuell hält sich Kristin Pudenz noch im türkischen Belek im Trainingslager auf (seit dem vergangenen Wochenende), quasi zum „Anschwitzen“ für die zu erwartenden hohen Temperaturen von über 40 Grad plus hohe Luftfeuchtigkeit im Wüsten-Staat.
Am Montag, 30. September, fliegt sie mit den anderen im Trainingslager weilenden Sportkollegen vom deutschen National-Team nach Katar. „Hier in Belek haben wir aktuell etwa 30 Grad, das ist ganz angenehm. Ich war hier schon im Mai im Trainingslager. In Katar sollen 42 Grad sein, gefühlt 49 Grad, wurde uns berichtet. Deshalb ist es gut, dass wir die eine Woche hier in der Türkei sind. Das wird ganz schön heiß werden dort in Doha. Da müssen wir aber alle durch“, sagt Kristin Pudenz – und diese sechs Worte sind ihr stetiger Wegbegleiter in ihrer Sportler-Karriere. Nicht lamentieren, es nehmen wie es kommt und dann tun, abliefern. Das ist die Herangehensweise von Kristin Pudenz – und mit der hat sie schon viele sportliche Erfolge gefeiert, zuletzt den Deutschen Meistertitel im Sommer in Berlin mit der persönlichen Bestleistung von 64,37 Meter. Viele Titel und Medaillen sammelte sie auch viele Jahre als Jugendliche beim TV Löhne-Bahnhof.
„Ich freue mich natürlich riesig, bei einer WM dabei zu sein. Ich bin sehr gespannt, was uns dort in der Hitze erwartet.Das Stadion soll ja herunter gekühlt sein, aber der Aufwärmplatz für uns Diskuswerferinnen liegt voll in der Sonne, ist nicht gekühlt. Da muss man aufpassen, dass man sich keine Erkältung einfängt bei diesen  extrem wechselnden Bedingungen. Außerdem soll es in Katar nachts runtergehen auf Minusgrade. Deshalb hat man uns geraten, warme Sachen einzupacken. Ich bin auf dieses Abenteuer sehr, sehr gespannt“, sagt Kristin Pudenz. Am Freitag fiel im klimatisierten Khalifa International Stadium der Startschuss zur 17. Leichtathletik-WM und zu den ersten globalen Titelkämpfen in einem arabischen Land. Die 71 deutschen Athleten und Athletinnen sollen durch die medizinische Abteilung bestens auf dei Hitzeschlacht am Golf vorbereitet sein.
Die 26-jährige für den seit vielen Jahren startenden SC Potsdam bestreitet ihre Qualifikation am Mittwoch, 2. Oktober (vor dem Tag der Deutschen Einheit) und möchte da das Final-Ticket der besten zwölf Diskuswerferinnen am Freitag, 4. Oktober lösen. Mit dabei sind auch ihre Teamkameradinnen Nadine Müller und Claudine Vita. „Die Quali ist die erste große Hürde. Die möchte ich unbedingt packen – und sollte das klappen, kann ich sechs weitere Versuche machen, wären die Top 8 im Finale dann super“, sagt Kristin Pudenz zu ihren Zielen. Mehr recnet sie sich nicht aus, an Medaillen verschwendet die 26-Jährige bei ihrer ersten WM-Teilnahme gar keine Gedanken. „Da gibt es andere hochkarätige Konkurrenz. An die komme ich nicht mal dran, wenn ich Bestleistung werfe“, sagt sie. Einige Athletinnen haben den Diskus in diesem Jahr schon auf 68, 69 Meter geschleudert. Zu den Favoritinnen zählen zwei Kubanerinnen und eine Kroatin. „Es ist schon super dabei zu sein. Das wird ein top Erlebnis für mich. Verarbeitet habe ich es noch immer nicht ganz, dass ich bei einer WM dabei bin. Das werde ich vielleicht erst dann realisieren, wenn ich im Ring stehe. Ich bin gespannt, was da auf mich so zukommt“, sagt Kristin Pudenz. In der Löhner Heimat dürfen alle gerne die Daumen drücken für die einstige Vorzeige-Athletin in dieser Region.