Medaillenregen für die Aktiven der LG Bünde-Löhne
Bei den Ostwestfalen-Meisterschaften der Männer und Frauen sowie der A und B-Jugendklassen im Paderborner Ahornpark lieferten die weiblichen und männlichen Löhner und Bünder Leichtathleten ein Feuerwerk an Bestleistungen ab und sammelten gleich 12 (!) Goldmedaillen ein. Außerdem gab esnoch viele weitere Platzierungen auf dem Treppchen und in den Urkundenrängen der Top 8 bei den Meisterschaften. Das vom Löhner Trainerteam Karl-Heinz „Kalle“ Held und André Düsterhöft sowie LAV-Coach Frank Ottingmeyer betreute Team überzeugte nicht nur zahlenmäßig, sondern in erster Linie auch durch top Resultate.
Dabei war Anna Deitert als Mehrkämpferin mit drei Titelgewinnen die „Sportlerin des Tages“. Aber dem Alter nach:
In der Männerklasse überzeugte Mehrkämpfer und Neuzugang Patrick Nikel aus Gütersloh mit neuer persönlicher Bestleistung über 200 Meter in hervorragenden 22,87 Sekunden. Ein erstes Zeichen in Richtung Mehrkampf des jungen Sportstudenten. Im Stabhochsprung holte er dann auch den ersten Titel im neuen Dress, wobei die Höhe von 4,10 Meter noch Luft nach oben lässt. Coach André Düsterhöft nutzte nebenbei die Gelegenheit, um sich den Ostwestfalenmeister-Titel im Hochsprung zu sichern. Nach 1,91 Meter verzichtete er auf weitere Versuche, da er seine Körner für die 4 mal 200 Meter-Staffel schonen wollte und außerdem beim Coaching mehr als gebraucht wurde.
In der Frauenklasse überzeugten die Bünder Athletinnen dann insbesondere im Weitsprung, wobei Sarah Benteler mit dem einzigen Fünf-Meter-Satz der Konkurrenz den Titel gewann. Mit 5,06 Meter durfte sie sich über den Titel freuen, während Nicole Eberhardt mit der Weite von 4,83 Meter und Rang drei zufrieden sein durfte.
In der M20 ging das Löhner Zehnkampfteam und „Mannschaft des Jahres“ der Stadt Löhne an den Start. Für Joshua Fadire ging es darum, nach dem Sturz beim letzten Stabhochsprung-Wettkampf den Wettkampfrhythmus beizubehalten. Im Kugelstoßen sprang dabei eine persönliche Bestweite mit 12,68 Meter heraus und im Sprint blieb er knapp hinter seiner persönlichen Bestzeit – und so kann sich Joshua Fadire jetzt selbstsicher auf die Deutschen Meisterschaften in Neu Brandenburg am nächsten Wochenende vorbereiten.
Aaron Thieß lieferte eine gute Vorstellung insbesondere im Kugelstoßen und im Hürdensprint ab. Mit seinem ersten Stoß jenseits der 13-Meter-Marke verwies er Joshua auf Rang zwei und freute sich über seinen Titel. Im Hürdenlauf wurde Aaron Thieß dann in guter Zeit Dritter. Niklas Strutz lieferte gute Resultate über die 200 Meter in persönlicher Bestzeit und im Sprint ab, um dann in der Männer-Staffel in der Besetzung P.Nikel, Marius Strathmeier, Niklas Strutz und André Düsterhöft die Silbermedaille zu gewinnen.
Die Altersklasse der W20 war dann die Altersklasse der Löhnerinnen. Allen voran mit Anna Deitert dominierten die heimischen Mädchen die Konkurrenz. Und dabei hielt sich Sarina Brockmann auf anraten von Kalle Held im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften am nächsten Wochenende zurück und ging nur zweimal an den Start. Dabei lief sie ein ordentliches Rennen über die 200 Meter in 25,08 Sekunden und dominierte die Konkurrenz. In der Staffel legte sie dann ein perfekte Performance ab und brachte das Quartett auf Silbermedaillen-Kurs.
Trainer Held war sehr beeindruckt und behielt die heimlich gestoppten Zwischenzeiten für sich. „Mal sehen, was da in Neubrandenburg geht, auch wenn Sarina da zu den jüngsten im Starterfeld zählt“, sagt ist Kalle Held optimistisch.
Einfach großartig war der Sonntag für die überragende Siebenkämpferin Anna Deitert. Sie packte alle Chancen beim Schopf, um ihre Titelsammlung zu erhöhen. Mit persönlicher Bestweite im Kugelstoßen, einem souveränen Weitsprung von 5,26 Meter und einem runden Hürden-Sprint errang sie drei Goldmedaillen, die sie dann noch mit einem 2. Platz im Hochsprung (1,57 m) abrundete. Nach dem Staffel-Silber über die 4 mal 200 Meter war Anna Deitert dann richtig platt, aber auch glücklich über so einen tollen Tag.
Auch Charlotte Haas trug an diesem Tag zum Goldmedaillen-Regen bei. Im Hochsprung sprang sie locker als einzige über die 1,69 Meter, um dann allerdings nicht alle Tipps von André Düsterhöft umsetzen zu können. „In einer Woche klappt das“, ist sich der Trainer sicher. Unterstützt wurde diese Aussage durch die konstant guten Versuche der jungen Löhnerin im Dreisprung, ihrer „heimlichen Liebe“. Mit der Weite von 11,33 Meter stellte Charlotte Haas eine persönliche Bestmarke auf, hatte das Teilnehmerfeld locker im Griff und freute sich über ihren zweiten Titel.
Die weiteren Ergebnisse der heimischen Athletinnen in der W20 gingen unter diesen Top-Resultaten fast unter. Aber insbesondere der Einstieg der Ex-Turnerin Esther Lehmann war schon sensationell. In ihren ersten Wettkämpfen in der Leichtathletik zeigte sie eine erstaunliche Vielseitigkeit. Sie erreichte die Endläufe sowohl über die Hürden (6. Platz), im Sprint (4. Platz) und überzeugte dann mit dem 2. Platz im Stabhochsprung. Trainer André Düsterhöft hatte da die 2,20 Meter als realistisches Ziel anvisiert – und was macht Esther? Die steigerte sich locker und übersprang auch noch die 2,50 Meter und belegte den zweiten Rang. Auf die Aussage von Kalle Held „Da wäre noch ein Platz fürs Oster-Trainingslager frei“ kam von der Athletin prompt die eindeutige Aussage: „Dann bin ich halt dabei.“ Und somit hat die LG Bünde-Löhne in Zukunft ein weiteres sportliches Ass im Ärmel.
In der W20 gingen dann mit Nina Wältz, Kira Pauer und Anna Eilerts noch drei Mehrkämpferinnen an den Start, die in mehreren Disziplinen in die Urkundenränge kamen. Dazu nahm Kira Pauer den Platz von Nina in der Staffel ein, da Letztgenannte ebenso wie Niklas Strutz erst in der Nacht von einer Skiexkursion aus den Alpen zurückgekommen waren.