Charlotte Haas und Amy Joy Diekmann werden in ihren Altersklassen NRW-Meister im Hochsprung
Man stelle sich vor, die NRW-Bundesligamannschaften im Fußball tragen eine solche Meisterschaft aus und ein Löhner Fußball-Klub wäre dabei. Eine Sensation. Aber dieses Szenario ist für die Löhner Leichathleten seit Jahren die Realität, und so mussten sich die Else-Werretaler Jungen und Mädchen der ganz großen Konkurrenz bei den NRW-Meisterschaften stellen mit Bayer Leverkusen, LG Olympia Dortmund, LAV Köln, TV Wattenscheid, SC Paderborn etc.
Aber die Bünde-Löhner haben dem doch einiges entgegenzusetzen. Letztlich gehören mit Amy Joy Diekmann, Sarina Brockmann, Melissa Stanick ja einige zum Landeskader des FLVW und Charlotte Haas sowie Joshua Fadire gar zum Bundeskader im Hoch- beziehungsweise Stabhochsprung. Und vor allem diese Jungen und Mädchen präsentierten sich in Duisburg mit sehr überzeugende Leistungen und Platzierungen.
Joshua Fadire ging mit einer leichten Muskelverhärtung in den Stabhochsprung-Wettbewerb, der außerhalb des Stadions von Duisburg im Stadtinneren auf einer Spezialanlage durchgeführt wurde, um in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen zu werden. Mit diesen äußeren Rahmenbedingungen tat sich Joshua Fadire dann doch etwas schwer. Trotzdem schwang er sich über die für ihn gute Höhe von 4,90 Meter, blieb 20 Zentimeter unter seiner Bestmarke und belegte bei Höhengleichheit Rang zwei hinter dem ein Jahr älteren Konkurrenten. Das bedeutete für den erfolgsverwöhnten Bad Oeynhausener immerhin Rang zwei. Aber wer Joshua kennt, der weiß, dass der damit nicht unbedingt zufrieden ist. In der selben Disziplin überzeugte auch Aaron Thieß, der mit 4,30 Meter und seinem 3. Platz mehr als zufrieden war. Zumal er auch im Hürdenlaufen mit Rang fünf und der persönlichen Bestzeitvon 16,01 Sekunden zu überzeugen wusste.
Das Sahnehäubchen lieferten dann die beiden Hochspringerinnen der LG Bünde-Ahle ab. In der U20 sprang Charlotte Haas 1,71 Meter und gewann damit den Titel bei den NRW- Meisterschaften. Mit der Platzierung war sie natürlich mehr als zufrieden, allerdings hat sie – auch wenn es zurzeit nicht ganz optimal läuft – doch den Anspruch, wieder an die Leistungen des vergangenen Jahres anzuschließen. Das ist aber letztlich nur eine Sache von Geduld. In der Altersklasse der U18 lieferte Amy Joy Diekmann ein gewohnt zuverlässiges Resultat ab. Mit 1,70 Meter erfüllte sie sich ihren Traum vom Titel und wird mit Sicherheit bis zu den Deutschen Meisterschaften im August noch eine Schippe drauflegen. Die beiden Springerinnen gingen dann auch noch im Weitsprung beziehungsweise Dreisprung an den Start, wobei sich Charlotte Haas auch da in den Urkunden-Rängen bewegte.
Bei den NRW-Meisterschaften der Leichtathleten in Duisburg ging Sarina Brockmann von der LG Bünde-Löhne an diesem langen Wochenende von Freitag bis Samstag gleich in mehreren Disziplinen an den Start und setzte mit drei überzeugenden persönlichen Bestleistungen richtig fette Duftmarken. Am Samstag lief sie zwei überzeugende Läufe über die 100 Meter Hürden mit persönlichen Bestmarken. Im Endlauf überquerte sie in 14,24 Sekunden die Ziellinie nur ganz knapp geschlagen als Vierte und verpasste dabei das Treppchen nur um Hundertstel Sekunden.
Im bisher noch wenig geliebten 200-Meter-Lauf pulverisierte Sarina Brockmann dann im dritten Lauf des Tages ihre alte Bestzeit gleich um eine halbe Sekunde (!). Das ist Irre von der Leistungssteigerung her. Sie lief in 25,12 Sekunden eine Zeit, die selbst die Trainer verwunderte. Rang drei war dann der verdiente Lohn für das mutige Rennen von der Löhner Athletin. Am nächsten Tag verbesserte sich Sarina Brockmann dann auch über die 100 Meter auf die persönliche Bestzeit von 12,50 Sekunden. Im Endlauf war dann aber Schluss mit lustig. Das war dann wohl doch ein Rennen zu viel“, sagte die junge Löhner Athletin, die in diesem Jahr nach gut zwölf Monaten Verletzungspause wieder voll auf Kurs nach oben ist. Melissa Stanick kam an diesem Tag in ihrer Parade-Disziplin Speerwurf nach langer Verletzungspause nur schwer in den Wettkampf und musste sich mit Rang drei zufrieden geben.