Da staunte nic
ht nur die Konkurrenz sondern auch der Trainer Kalle Held. „Diese Leistungsexplosion zu diesem frühen Termin ist schon fast als sensationell zu bezeichnen. Mit diesen Ergebnissen hatten wir eigentlich erst in den nächsten Wochen gerechnet.“ Joshua- der seine Leistungssportkarriere im Turnen aus organisatorischen Gründen abbrechen musste und danach zur Leichtathletik wechselte, entwickelt sich rasant zum Kronjuwelen der Löhner Leichtathletik. Nach dem gemeinsamen Trainingslager mit dem bekannten Zehnkampfteam verbesserte sich Joshua sowohl im konditionellen als auch im technischen Bereich auf erstaunliche Weise. Fast täglich fährt Joshua mit dem Fahrrad von Bad Oeynhausen nach Löhne um am Training in der Gruppe um Andre Düsterhöft und Steffen Biermann mitzutrainieren. Dabei sparen die älteren Athleten nicht mit kompetenten Ratschlägen und Hilfen. Und so funktioniert halt das System TV Löhne Bhf. Leichtathletik.Die jüngeren lernen – neben den Trainingsanweisungen vom Trainer Duo Rüdiger Pudenz und Kalle Held – eben auch durch das Mitmachen und Nachmachen mit den erfahrenen Athleten. Das Ergebnis bei den diesjährigen Kreismeisterschaften war dementsprechend. Joshua- der noch durch eine beim Fußballspielen erlitten Stauchung – gehandicapt war, ging gleich in 8 Disziplinen an den Start. Dabei belegte er siebenmal den ersten Rang. Nur im Speerwurf musste er sich seinem Vereinskameraden
Eric Tetzner geschlagen geben. Dabei waren für den Trainer in erster Linie nicht die Platzierungen von Bedeutung. Vielmehr konnten sich Athlet und Trainer über die Leistungen und die persönlichen Bestleistungen freuen. Joshua sprintete über die 75 Meter in persönlicher Bestzeit von 10,70 und über die 60 Meter Hürden
in 10,51 Sekunden als Sieger über die Ziellinie. Im Hochsprung verbesserte sich der Schüler der Bad Oeynhauser Gesamtschule auf 1,50 Meter und im Weitsprung auf überzeugende 4,95 Meter. Das war eine Verbesserung der persönlichen Bestleistung um 2 bzw.38 cm. Einfach toll. Im 800 -Meterlauf ging Joshua dann an den Start, um seiner Vereinskameradin im gemeinsamen Lauf zu einer persönlichen Bestzeit zu helfen. Auch dieser Plan ging voll auf und Jan Marie Möller lief in 2:47,99 Minuten neue Bestzeit und siegte damit in ihrer Altersklasse. Joshua siegte danach noch im Kugelstoßen und musste sich eben nur im Speerwurf seinem Freund und Teamkollegen Eric Tetzner geschlagen geben. Eric belegte im Hochsprung mit der übersprungenen Höhe von 1,32 Metern immerhin Rang drei und holte sich nach dem 2. Platz im Hürdenlauf die dritte Urkunde.
Bei den Mädchen überzeugte einmal mehr Charlotte Haas. Mit übersprungener Höhe von 1,44 Metern stellte sie eine persönliche Bestleistung auf, die umso bemerkenswerte ist, da Charlotte nach zweijähriger Hochsprungabstinenz jetzt endlich die Angst vor der Latte überwunden zu haben scheint. Letztlich trugen die vielen methodischen und pädagogischen Tricks ihres Trainers dann doch Früchte, wobei diese Leistung als eine der besten der gesamten Veranstaltung auf Mädchenseite anzusehen ist.“ Da fällt das Mädchen einmal (2012)mit dem Rücken auf die Latte, hat einmal richtige Schmerzen und dann springt sie zwei Jahre lang nicht in ihrer Paradedisziplin“ .Diese Erfahrung durfte das Löhner Trainerteam dann auch mal gemacht haben. Aber Charlotte hatte an diesem Tag noch mehr zu bieten. Nach schlechtem Start lief sie in 11,09 Sekunden über die Ziellinie und wurde knapp geschlagen (11,03 zu 11,09 Sekunden). Hierfür revanchierte sich Charlotte dann im anschließenden Weitsprung. Hier dominierte sie das Feld und wurde Kreismeisterin mit 4,32 Metern.
Bei den jüngeren Jahrgängen vertraten Julia und Klara Reinelt, Antonia Tetzner und Lukas Lindemann die Löhner Farben und sammelten erste Wettkampferfahrungen
Und auch Urkunden. Lukas Lindemann belegt den Rang drei im Hochsprung und im Ballwurf mit persönlichen Bestleistungen. Im Sprint wurde er sechster und im Weitsprung siebter. Antonia Tetzner belegte Platz vier im Hochsprung und Platz 5 im Ballwurf. Julia Reinelt erkämpfte sich den 3. Rang über die 800 Meter, war mit der Hochsprungleistung nicht so wirklich glücklich (Platz 5) , durfte sich dann aber doch über den 6. Platz im Weitsprung der W10 Freuen. Schwester Karla Reinelt lief als jüngste ein tapferes Rennen über die 800 Meter und durfte mit Rang 4 zufrieden sein.
Insgesamt kann die Leichtathletikabteilung des TV Löhne Bhf mit den Ergebnissen mehr als zufrieden sein. Aber warum so viele Nachwuchsathleten und –athletinnen nicht am Start waren, bereitet den Verantwortlichen auch in anderen Vereinen doch nicht nur wenige Sorgen. Der Trainingsbesuch ist durchaus erfreulich aber die Bereitschaft , das „Gelernte“ dann auch unter Wettkampfbedingungen zu erproben, bleibt doch eher gering. Und dabei waren die Aktiven und auch die anwesenden Eltern von der Veranstaltung und den eigenen Leistungen sehr angetan. Dieses Phänomen bedarf dann doch ein systematischen Analyse. “Wir arbeiten dran“, so die Verantwortlichen des TV Löhne. Am kommenden Wochenende geht es dann darum, die gezeigten Leistungen bei den Ostwestfalenmeisterschaften in Blomberg zu bestätigen. Und dann sind auch wieder einige Wettkämpfer mehr im Boot.