Beim internationalen Hallenmehrkampf-Meeting in Berlin überzeugte Steffen Biermann mit persönlicher Bestleistung und dem Gewinn des Meetings in der Männerklasse. Schon vor drei Jahren überraschte der Leichtathlet vom TV Löhne-Bahnhof in der Bundeshauptstadt mit einem 1. Platz. In diesem Jahr hatte sich Steffen Biermann viel vorgenommen, da er an den Deutschen Meisterschaften im Siebenkampf nicht hatte teilnehmen können. Dort überzeugten die Teamkameraden Jannik Hartmann und André Düsterhöft mit Platzierungen unter den Top 20 in Deutschland.
Am vergangenen Wochenende ließ Biermann es so richtig krachen und ließ sich auch von der starken Konkurrenz, insbesondere aus den Niederlanden, nicht beeindrucken und lieferte mit 4.852 Punkten ein überragendes Resultat ab.
Überzeugend war insbesondere der erste Wettkampftag. Im Weitsprung nähert er sich immer mehr der Siebenmeter-Marke. Mit 6,92 Meter stellte er gleich in der zweiten Disziplin eine tolle Bestleistung auf. Die 7,50 Sekunden über die 60 Meter waren völlig in Ordnung und deuten darauf hin, dass im Sommer auch die 100 Meter-Bestzeit zu knacken sein wird.
Im Kugelstoßen kam dann die zweite Leistungsexplosion. Mit 14,05 Meter erzielte Steffen Biermann eine Bestweite, die selbst seinen optimistischen Trainer Rüdiger Pudenz in Erstaunen versetzte. "Jetzt habe ich gegen ihn überhaupt keine Chance mehr", sagte der erfahrene Coach. Im Hochsprung übersprang Steffen Biermann dann erstmals die 1,86 Meter. Eine einfach tolle Leistung, zumal Steffen Biermann ohne das übliche Coaching von Trainer Karl-Heinz "Kalle" Held auskommen musste. Nach dem ersten Wettkampftag sah es dann so aus, dass die magische Grenze von 5.000 Punkten im Bereich des Möglichen erschien.
Nach einem guten Auftakt am zweiten Wettkampftag über die Hürden in 9,18 Sekunden patzte Steffen Biermann dann mit 3,90 Meter im Stabhochsprung. Da waren mit Sicherheit drei Höhen mehr drin, aber ohne Trainerhilfe muss das nicht immer funktionieren. Da halfen dann auch die Tipps vom befreundeten Trainer der LG Lippe nicht.
Aber der Löhner Mehrkämpfer ließ den Kopf nicht hängen und ging hoch motiviert in den abschließenden 1.000-Meter-Lauf. In 3:04 Minuten überquerte Steffen Biermann die Ziellinie. Somit reichte es zu einer fulminanten Verbesserung der persönlichen Mehrkampf-Leistung. Mit 4.852 Punkten durfte er dann den Siegerpokal in Empfang nehmen. Natürlich ein tolles Gefühl. Mit dieser Leistung wäre Steffen Biermann bei den Deutschen Hallenmeisterschaften ebenfalls unter die Top 20 gekommen. Ein gutes Gefühl war es auch für das Löhner und Bünder Trainer-Quartett Pudenz, Werner, Hammer und Held, das sich jetzt natürlich für den Athleten gute Chancen ausrechnet für die Sommersaison. Denn Steffen Biermanns Wettkampf wurde aus dem vollen Training bestritten, wobei die Trainingsplanung von "Kalle" Held in erster Linie auf den Sommerhöhepunkt ausgerichtet ist.
Als zweiter Löhner Leichtathlet ging Marius Strathmeier an den Start. Just for fun absolvierte er seinen Wettkampf, wobei er in erster Linie als Coach für Steffen Biermann fungierte und insbesondere bei den Sprungdisziplinen wichtige Tipps und Korrekturen gab. Für beide Athleten steht fest: "Das hat richtig Spaß gemacht und wir sind im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder in Berlin!"