Er lässt es krachen - Der Löhner Alexander Sawenko wird NATO-Meister
Hallo, da ist er wieder! Lange war nichts zu hören von Alexander Sawenko, dem einstigen erfolgreichen Leichtathleten des TV Löhne-Bahnhof – und jetzt haute er in seiner Parade-Disziplin Kugelstoßen wieder einen raus und holte sich den Sieg bei den NATO-Meisterschaften (militärisches Bündnis europäischer und nordamerikanischer Staaten) der Luftwaffe im belgischen Heusdenzolder. Und so richtig rund machte die Party der Sieg des deutschen Luftwaffen-Teams im leichtathletischen Wettkampf gegen die Nationen USA, Belgien, England, Holland, Polen und Estland mit insgesamt 500 Athleten. Vor etwa 1.000 Zuschauern. „Am Abend haben wir es dann richtig krachen lassen. Es war der erste Sieg eines deutschen Luftwaffen-Teams nach 15 Jahren“, sagt der 21-Jährige, der zu diesem Erfolg seinen Beitrag geleistet hatte. Seit Oktober des vergangenen Jahres ist er bei der Bundeswehr, hat sich für 13 Jahre verpflichtet, die Offizierslaufbahn eingeschlagen (das Offizierspatent hat er mittlerweile in Fürstenfeldbruck nach knapp einjähriger Ausbildung erhalten) und beginnt am 4. Oktober an der Bundeswehr-Uni in München ein vierjähriges Studium in Wirtschaftsingenieurwesen. Sein berufliches Ziel ist Fluglotse. Im April erreichte Sawenko ein Anruf von Oberstleutnant Wolfgang Fuhrmann vom Luftwaffenamt in Köln mit dessen Nachfrage zu den leichtathletischen Leistungen des Löhners und im Juni war klar, dass der 21-Jährige im 30-köpfigen Athleten-Team der deutschen Luftwaffe (jeweils 50 Prozent Männer und Frauen) dabei ist. „Natürlich hat mich das gefreut, aber dann begann auch der richtige Stress. Neben der Offiziersausbildung von 7 bis 17 Uhr nebst Klausuren stand Training im Kugelstoßen und im Diskuswurf an. Zwei Monate lang habe ich da schon die Arschbacken zusammenkneifen müssen“, erinnert sich Alexander Sawenko an die harte Zeit, beide Dinge unter einen Hut zu bekommen. „Vor zwei Jahren habe ich mit Zehnkampf aufgehört und mich vorrangig auf Handball konzentriert. Seit 2008 spiele ich in der 3. Mannschaft des VfL Mennighüffen im Rückraum rechts – und das macht richtig Spaß“, sagt er. Den Weg zu dieser Ballsportart fand Alexander Sawenko über die Teilnahme bei der mittlerweile kultigen Veranstaltung „44,44 Stunden Handball nonstop“ beim VfL Mennighüffen. „Da habe ich gemerkt, das ich das ganz gut kann, kam meine Liebe zum Handball durch. Im Handball kann ich die in der Leichtathletik erworbene Sprungkraft auch sehr gut nutzen“, sagt Sawenko.
Einige leichtathletische Disziplinen will er in Zukunft trotz seiner neuen sportlichen Liebe aber nicht ganz aus den Augen verlieren und dafür trainieren. Allerdings nicht so intensiv wie für diesen NATO-Wettkampf, der in jedem Jahr durchgeführt wird. „Im Kugelstoßen habe ich viel an der Schnellkraft gearbeitet. Da habe ich mich an die Worte meines damaligen Löhner Trainers Rüdiger Pudenz erinnert, dass es beim Kugelstoßen nur über die Schnelligkeit geht. Es war schon ein beeindruckendes Feld im Wettkampf mit richtigen Kanten. Da war ich mit meinen 110 Kilogramm ein Schmalhans“, sagt der 21-Jährige, der seine Kampfkraft auf 1,98 Meter Größe verteilt. Im Kugelstoßen hat Alexander Sawenko den Wettkampf dennoch gewonnen (siehe extra Kasten) und im Diskuswurf wurde er mit 44,90 Meter Vierter. Seine Bestleistung liegt bei 46,80 Meter, die er als A-Jugendlicher aufgestellt hat. In der vergangenen Woche erholte er sich vom Wettkampf in der Löhner Heimat, spielte Handball beim VfL, traf Freunde und Bekannte und betreute den Leichtathletik-Nachwuchs bei seiner „alten Liebe“, dem TV Löhne-Bahnhof. „Ich komme immer gern in die Heimat und werde es während meines Studiums versuchen, zweimal im Monat aus München anzureisen.“ Um auch weiter Handball beim VfL zu spielen.
Alexander Sawenko war Zehnkämpfer mit seiner Parade-Disziplin Kugelstoßen. Als B-Jugendlicher wurde er Westfalenmeister und war „Sportler des Jahres“ in Löhne. Beim NATO-Wettkampf in Belgien gewann er mit neuer persönlicher Bestleistung von 16,68 Meter mit der Männerkugel (7,262 kg). Seine alte Marke lag bei 14,50 Meter. Bis zum fünften Versuch rangierte der 21-Jährige in Belgien auf dem 6. Platz – und haute dann einen richtig raus. „Das war ein Lucky Punch, war die Konkurrenz und vor allem der mit einer Bestleistung von etwa 18 Meter angereiste Ami geschockt“, sagt er. Den sechsten Versuch ließ er dann aus.