Die junge Frau Diekmann gewinnt vier Mal. Sie ist die Erfolgreichste von den Löhner und Bünder Sportlerinnen und Sportlern.
Sie waren wieder Titel-hungrig, die Löhner und Bünder Leichtathletinnen und Leichtathleten. Von den OWL-Meisterschaften in der Bielefelder Seidensticker-Halle und dem Ahorn-Sportpark in Paderborn kehrten sie mit insgesamt zehn Meisterschaften sowie vielen weiteren hervorragenden Platzierungen auf dem Treppchen in die Heimat zurück. Allein vier Titel (!) in der Halle holte sich Josy Amy Diekmann in der weiblichen Jugend U20. Zwei Titel gingen an den Bünder Athleten Alessio Redecker in der U18.
Der 16-Jährige hat eine sportlich interessante Vita aufzuweisen. Mit Leichtathletik angefangen spielte er dann verstärkt Baseball, und ist seit Sommer 2023 wieder zurück bei den Sprintern.
„Er hat Blut geleckt und ist wieder voll fokussiert in der Leichtathletik“, sagt Trainer und selbst Athlet (Zehnkämpfer) Jonas Moritz. „Er ist für den Sprint prädestiniert, weil er eine gute Grundschnelligkeit hat.“ Über die 60 Meter holte er sich in neuer persönlicher Bestzeit von 7,33 Sekunden (bis dato 7,36 Sek.) den Titel.
Ebenso über die 200 Meter in 24,04 Sekunden, und war damit nah dran an seiner Bestzeit von 24,01 Sekunden, die er vor kurzem bei den Westfalenmeisterschaften in Dortmund aufgestellt hatte. In dieser Disziplin bewies er große mentale Stärke, denn bis zum Startschuss verging nach chaotischen Umständen fast eine Stunde mit warten.
Die Überfliegerin von der LGBL war zweifellos die 17 jährige Josy Amy Diekmann, der gleich vier Mal ganz oben auf dem Treppchen jubeln durfte. Das ist schon bemerkenswert, denn bei der U20 ist sie das erste Mal dabei. „Sie ist in einer sehr guten Form, hat super Wettkämpfe abgeliefert und hat noch Potenzial nach oben. Die Freiluftsaison könnte eine sehr gute werden,“ lobt Trainer André Düsterhöft, der wieder Bock auf Wettkampf hatte und erneut aus der „kalten Hose“ wie schon bei den Westfalenmeisterschaften ohne Training sich den OWL-Titel im Hochsprung bei den Männern holte. Das Double quasi binnen weniger Wochen für den 30-Jährigen, der 1,95 Meter überquerte und an zwei Meter nur knapp scheiterte.
„Der 1. Platz im Weitsprung ist eine Spitzenleistung“ Aber zurück zu Josy Amy Diekmann: Im Hochsprung mit 1,51 Meter und im Kugelstoßen mit 9,14 Meter (das erste Mal über 9 Meter) stellte sie neue persönliche Bestleistungen auf. „Der Weitsprung war auch sehr gut und über die 60 Meter Hürden war sie im Bestleistungsbereich unterwegs“, sagt Düsterhöft.
Eine weitere OWL-Meisterin aus Löhne ist das hoffnungsvolle Leichtathletik-Talent Efi Siggemann in W12. „Sie ist das erste Mal bei so einer Meisterschaft dabei. Der 1. Platz im Weitsprung mit 4,41 Meter ist eine Spitzenleistung“, freut sich Coach André Düsterhöft. „Die 60 Meter Hürden fand ich auch super, da geht noch mehr. Über die 60 Meter flach hat sie im Vorlauf den Start verschlafen und somit das Finale verpasst. Auf den Hochsprung-Wettkampf hat sie verzichtet, da es nicht mehr in den Zeitplan passte.“
Einen klasse Weitsprung Wettkampf lieferte von den Löhner Athletinnen in der U18 Dafine Kouakam ab und verpasste mit Platz vier nur knapp das Treppchen. „Sehr gut waren auch die 60 Meter flach mit dem 3. Platz – und das ohne Vorbereitung“, sagt Trainer Steffen Biermann. Denn wie schon bei Alessio Redecker geschildert, waren auch hier die Umstände mit verspätetem Start etc. chaotisch.
Von den Löhner Athleten überzeugte auch Mattis Büsching mit Bestleistung und dem 3.Platz im Hochsprung (1,40 m) in der M14. Über die 60 Meter schaffte er zwar das Finalticket, doch mit dem 8. Platz war er nicht zufrieden.
Durchaus zufrieden von den OWL-Meisterschaften dürften die Bünder Leichtathletinnen Nele und Leticia Heinrichs die Rückreise angetreten haben. Letztere startet im ersten Jahr bei den Frauen und landete in vier Disziplinen auf vorderen Plätzen. Über 60 Meter stellte sie im Finallauf mit 8,27 Sekunden eine persönliche Bestleistung auf, verbesserte sich um 0,1 Sekunden. Einen konstanten Wettkampf lieferte sie im Weitsprung mit 4,58 Meter ab, verschenkte aber reichlich Zentimeter beim Absprung. „Abgesprungen ist sie 30 bis 40 Zentimeter vor dem Brett. Hätte sie den Balken getroffen, wären das erste Mal fünf Meter drin gewesen“, sagt Coach Jonas Moritz. Leticia’s Bestleistung liegt bei 4,99 Meter. „Die tollste Leistung für uns als Trainer ist aber ihr Hochsprung-Wettbewerb.“ Vor einigen Monaten hatte Leticia Heinrichs bei einer Meisterschaft einen Nuller in dieser Disziplin (Bestleistung 1,51 m), und das löste bei ihr eine Blockade aus. Diese Verunsicherung sollte jetzt überwunden sein.
Bei den Frauen auch gut unterwegs war Anna Deitert mit 2. Plätzen im Weitsprung (knapp unter Bestleistung) und über 60 Meter Hürden. „Mit der Kugel hätte sie gerne die 10 vorne gehabt“, sagt Steffen Biermann.
Top drauf war Nele Heinrichs (U18) in ihrer Paradedisziplin Weitsprung. „Der OWL-Titel mit Bestleistung von 4,71 Meter ist sehr gut, da sie nur wenig trainiert hat. In der Freiluftsaison ist Potenzial für die fünf Meter drin“, sagt Jonas Moritz. Eine neue Bestzeit mit 8,89 Sekunden über 60 Meter stellte Nele im Vorlauf auf, den sie zwei Mal absolvierte, da beim ersten Start die Zeitmessung nicht klappte. Für das Finale reichte es nicht. Ben Lennart Beckhoff (U18) stellte neue Bestleistungen über 60 Meter (7,85 Sek.) und im Weitsprung mit 5,64 Meter gleich im ersten Durchgang auf.
Aaron Thieß gewann ohne Konkurrenz über 60 Meter Hürden und wurde hinter Teamkollege André Düsterhöft Zweiter im Hochsprung mit 1,88 Meter. In der Freiluftsaison möchte er die zwei Meter angreifen.