Löhner im Westfalen-Team beim Länderkampf gegen Niederlande.
Als die westfälischen Leichtathletik-Mädchen zwischendurch in Führung gingen, keimten kurzfristig Hoffnungen auf, dass der Fußballund Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) beim 45.Vergleichskampf der U16 gegen die Niederlande in Recklinghausen die Gäste aus dem Nachbarland bezwingen könne. Doch bei der Endabrechnung lagen die „Oranje-Hemden“ mit 188:119 Zählern (Mädchen 95:59) wieder vor der westfälischen Auswahl. Lediglich im Jahr 2004 hatte der FLVW den traditionellen Länderkampf, der 1973 in Amsterdam erstmalig zur Austragung kam, einmal gewonnen.
Eigentlich ist ja schon im Vorfeld klar, dass die Niederlande diesen Länderkampf gewinnen werden. Schließlich stellt Orange die besten U16 Athleten und Athletinnen des ganzen Landes, während das Team aus Westfalen eine regionale Auswahl ist. Das ist nicht gespickt mit den Besten des Landes Deutschland. „Unabhängig vom Ergebnis werden wir dieses freundschaftliche Kräftemessen auch in Zukunft weiterführen, denn unsere Athletinnen und Athleten waren trotz des späten Saisontermins noch hochmotiviert und haben viele starke Leistungen abgeliefert“, sagten die beiden westfälischen Jugendvertreter, Lara Dietz und Patrick Berg.
Mittendrin in diesem westfälischen Team war mit dem 14-jährigen Tim Gräfe auch ein Sportler vom TV Löhne-Bahnhof – und er war der einzige aus dem Kreis Herford. Aus dieser Region noch im Westfalen-Team dabei waren Simon Reimann von 1860 Minden (Hochsprung) und Mats Henrik Köhler aus Rahden von der LG Kreis Lübbecke (Diskuswurf). Für Tim Gräfe war es der erste Länderkampf und er war für den DiskuswurfWettbewerb nominiert. Für den Löhner lief es nicht so rund wie er es sich erhofft hatte. Er war total motiviert zum Treffen mit den anderen weiblichen und männlichen Leichtathleten der U16 am Freitag im Sport-Centrum Kaiserau angereist, wo ein buntes Programm auf die LänderkampfTeilnehmer wartete, unter anderem ein Yoga-Training. Am Samstag ging es mit dem Bus nach Recklinghausen, wo beide Mannschaften gemeinsam unter musikalischen Klängen in das Stadion einmarschierten. Anschließend wurden die holländische und deutsche Nationalhymne abgespielt. Das war ein bewegender und ganz besonderer Moment für so junge Sportler und Sportlerinnen, den sie so noch nicht erlebt hatten.
Im Wettkampf war Tim Gräfe ein wenig aufgeregt und blieb mit anfangs 27,00 (1.Versuch) und 25,88 Meter (2.Versuch) weit unter seinen Möglichkeiten. Im dritten Versuch war der Löhner dann im Flow und pfefferte den Diskus auf etwa 35/36 Meter, doch er berührte den Ring minimal mit der Fußspitze, so dass der Versuch als ungültig gewertet wurde. Nach zwei weiteren Fehlversuchen beendete Tim Gräfe den Diskuswurf-Wettbewerb mit 28,47 Meter im sechsten und letzten Versuch. Damit war er natürlich nicht zufrieden, war mega enttäuscht. Sportlich hat es an diesem Tag nicht gereicht, aber Tim Gräfe sollte dennoch etwas Positives aus diesem Länderkampf gegen die Niederlande mitnehmen:
Er war für diesen Länderkampf nominiert worden, was schon eine tolle Ehre ist, und er sammelte super Erfahrung, die ihm auf seinem weiteren sportlichen Weg noch mal sehr nützlich werden kann. Der Team-Kollege Köhler aus Rahden warf den Diskus auf 33,01 Meter und der Mindener Reimann überquerte im Hochsprung 1,68 Meter.