19-jährige Brockmann wird bei DM U20 unglückliche Vierte über 200 Meter. Nina Wältz wird Neunte im Hochsprung
Das war ganz bitter für die Löhner Leichtathletin Sarina Brockmann. Die 19-jährige verpasste bei den Deutschen Meisterschaften der U20 in Rostock nur um einen Wimpernschlag eine Medaille über die 200-Meter-Sprintdistanz. Sie wurde zeitgleich mit der Dritt platzierten nur Vierte. Und warum gibt es dann kein Edelmetall? In diesem Fall wäre es Bronze gewesen.
Die Löhnerin und Marlene Körner vom SV Halle wurden im Ziel in 24,35 Sekunden gestoppt. Damit steigerte sich Sarina Brockmann gegenüber ihrem Halbfinale (es gab vier mit jeweils acht Starterinnen), den sie in 24,51 Sekunden gewonnen hatte.
Da hatten die Kampfrichter in Rostock eine Idee und fahndeten nach Tausendstel Sekunden Unterschied zwischen den beiden Läuferinnen und fanden eine zugunsten von Körner.
Ungerechter geht es nicht. Das erzürnt auch den Cheftrainer der LG Bünde-Löhne, KarlHeinz „Kalle“ Held, der nicht vor Ort sein konnte: „Sarina läuft die zweitbeste 200-Meter-Zeit ihres Lebens unter insgesamt 32 Starterinnen, wird zeitgleich mit einer anderen Läuferin Dritte und geht von den Medaillen leer aus. Das verstehe wer will. Ein Tausendstel Unterschied beim Sprint das geht gar nicht.“
Recht hat Held, aber Funktionär-Hirne ticken oft anders als die von Aktiven und Trainern. Sarina Brockmann, die mit persönlicher Bestzeit von 24,08 Sekunden in 2020 bei der DM U20 in Heilbronn die Bronzemedaille holte, war schon traurig über verpasstes Edelmetall: „Natürlich ist das sehr ärgerlich, aber mit meiner Leistung bin ich zufrieden.“ Der sie begleitende Trainer Steffen Biermann attestierte ihr einen sehr starken Final-Auftritt: „Das war eine deutliche Saison-Steigerung.Man kann ihr nichts vorwerfen.“ Die Siegerin sprintete mit 24,11 Sekunden ins Ziel.
Ebenfalls in Rostock dabei war Nina Wältz im Hochsprung. Die 18-Jährige belegte bei ihrem ersten Einzel-Start bei einer Deutschen Meisterschaft mit 1,65 Meter den 9.Platz. Das ist ärgerlich, weil sie damit einen Urkunden Platz (bis Rang acht) verpasste. Bei 1,70 Meter wäre sie dabei gewesen – und bei dieser Höhe riss sie die Latte zwei Mal nur knapp. Die Siegerin überquerte 1,80 Meter. Nina Wältz hatte beim Einspringen Probleme mit dem Absprungpunkt, aber der sie begleitende Trainer André Düsterhöft war dennoch zufrieden mit ihrer Leistung: „Sie hat sich in einem Jahr sehr gesteigert. Da darf man nicht zu viel erwarten. Das war schon ganz gut, ich bin stolz auf sie.“