Sarina Brockmann, Nina Wältz, Anna Deitert und André Düsterhöft qualifizieren sich bei Mehrkampf-Meeting für die „Deutschen“
Als hätte es die Corona-Pandemie mit kaum Wettkämpfen und erschwerten Trainingsbedingungen niemals gegeben. Die Leichtathletinnen und Leichtathleten der LG Bünde-Löhne präsentierten sich in Top-Verfassung wie in einer normalen Wettkampfsaison und brannten beim Mehrkampf-Meeting in Gütersloh ein wahres Feuerwerk mit Bestleistungen ab.
Der Lohn war die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im Siebenkampf für Sarina Brockmann, Nina Wältz und Anna Deitert bei der U20 sowie André Düsterhöft (er ist auch Trainer bei der LG) im Zehnkampf.
„Wir waren mit dem Ziel nach Gütersloh gefahren, dass sich dort einige unserer Athleten für die DM qualifizieren – und das hat sensationell geklappt“, freut sich ein überaus glücklicher und euphorisierter Cheftrainer Karl-Heinz „Kalle“ Held. „Es war eine regelrechte Orgie an Bestleistungen.“
Da haben sie doch eine Menge richtig gemacht bei der LG Bünde-Löhne. Dem Ganzen die Krone setzte das Trio Brockmann, Wältz und Deitert noch mit dem 1. Platz in der Teamwertung auf: Mit 14.307 Punkten sind sie in Deutschland die Nummer eins vor dem Team aus Ulm mit 13.736 Punkten und LG Brillux Münster mit 13.323 Punkten. „Drei Athletinnen bei der DM der U20 hat kein anderer deutscher Verein zu bieten. Das ist für die Löhner Leichtathletik ein Meilenstein“, schwärmt Cheftrainer Held.
Die „Königin“ in diesem Siebenkampf war die 19-jährige Sarina Brockmann, die in allen sieben Disziplinen siegreich war (!) und viele persönliche Bestleistungen aufstellte inklusive Mehrkampf.
Im Hochsprung um sieben Zentimeter gesteigert Top war vor allem ihr Auftritt im Hochsprung, in dem sie sich gleich um sieben Zentimeter auf die neue Bestmarke von 1,71 Meter steigerte. Und ebenfalls im Speerwerfen, in dem sie sich um etwa drei Meter steigerte. Damit qualifizierte sich Sarina Brockmann außer im Siebenkampf auch noch im Hochsprung für die „Deutschen“ sowie außerdem über 100 Meter Hürden, 100 Meter und 200 Meter flach. Fünf Qualifikationen für die DM. Chapeau! „Ob Sarina bei allen Meisterschaften startet, müssen wir mal schauen wie das überhaupt passt. Und ob alle Starts auch möglich sind, denn in 2020 wurden wegen der Corona-Pandemie viele Teilnehmerfelder verkleinert, eingedampft“, sagt Held.
Fünf neue Bestleistungen (über die 100 Meter Hürden, über 200 Meter, im Kugelstoßen, Weitsprung und Speerwurf) zauberte die 18-jährige Nina Wältz aus ihrem Körper – und stellte somit natürlich auch im Siebenkampf eine neue persönliche Bestmarke auf.
Anna Deitert (19 Jahre) lieferte einen soliden Wettkampf ab, ihre Leistungen lagen jeweils in der Nähe ihrer Bestmarken. Marlena Kahl ist noch U18, startete aber in der U20, und stellte im Siebenkampf, Hochsprung (vor einer Woche 1,64, nun hoch auf 1,67 Meter), über 100 Meter Hürden, im Weitsprung und Speerwurf neue persönliche Bestleistungen auf. Mit neuen Bestmarken im Mehrkampf, Hochsprung, im Kugelstoßen, Speerwurf und über 800 Meter versprühte auch Svenja Bellon sportliche Duftmarken.
Anna Eilerts stellte über 800 Meter eine neue persönliche Bestzeit auf, dafür lief es im Speerwurf suboptimal mit drei Fehlversuchen. Top drauf waren auch die drei Bünder Mädchen bei der LG: Esther Lehmann stellte neue Bestmarken im Mehrkampf, Hoch- und Weitsprung sowie über 100 Meter Hürden, 200 und 800 Meter auf.
Leticia Heinrichs lieferte top Leistungen im Mehrkampf, Hoch- und Weitsprung, Speerwurf, Kugelstoßen und 100 Meter Hürden ab, Rike Rompf im Mehrkampf, Kugelstoßen, Speerwurf und über 800 Meter.
Top drauf war auch Trainer André Düsterhöft, dessen letzter Zehnkampf etwa zwei Jahre zurückliegt. Der 28-Jährige überragte im Hochsprung mit 2,04 Meter und dem neuen Rekordflug auf 7,04 Meter im Weitsprung. „Er hat einen tollen Zehnkampf abgeliefert“, formulierte der Trainer-Kollege Kalle Held ein großes Lob.
Ein großes Hallo gab es für die Löhner Sportlerinnen mit ihrer ehemaligen Teamkollegin Charlotte Haas, die 2020 zum TV Wattenscheid gewechselt war. Attacke heißt es weiterhin bei der LG. „Wir werden uns nicht wegducken, sondern hauen weiter rein“, sagt Cheftrainer Held. Kritik übt er an den FLVW-Funktionären, die bereits im März reichlich Wettkämpfe und alle Landesmeisterschaften absagten. Viel zu früh. Sie hätten sich seiner Meinung nach „weggeduckt“. Vorbildlich war es in Niedersachsen. Dort haben alle Titelkämpfe stattgefunden.