Starker Einstieg in die Wintersaison für die Löhner Leichtathleten bei den Westfalenmeisterschaften
Im ersten Wettkampf der neuen Saison gingen die Leichtathleten der LG Bünde/Löhne bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund an den Start. Mangels optimaler Trainings- und Wettkampfangebote nutzen die Top-U20-Athleten der LG die Meisterschaften der Männer und Frauen, um Wettkampfpraxis vor den Jugendmeisterschaften U20/U18 am kommenden Wochenende, ebenfalls in Dortmund, zu erlangen – und das mit bemerkenswerten Erfolgen.
Gecoacht vom Trainerduo Steffen Biermann und André Düsterhöft schlug sich die LG-Truppe bei den Erwachsenen beachtlich und erzielte gute bis überragende Leistungen. Allen voran Joshua Fadire, der nach ersten Starts über 4,70 Meter dann 4,80 Meter in Leverkusen und Paderborn mit kurzem Anlauf jetzt mit zwölf Schritten an den Stab ging und als einziger Athlet die Fünf-Metermarke knackte.
„Das war natürlich ein Einstand nach Maß“, lobt André Düsterhöft, zumal für die kommenden Meisterschaften der 14er- und gar der 16er-Schrittanlauf fest eingeplant sind. Das bedeutet mehr Geschwindigkeit und härtere Stäbe.
Die Deutschen Meisterschaften der U20 Mitte Februar sind jetzt im Visier des Löhner Modellathleten, und da wird die Konkurrenz dann wohl noch wesentlich stärker sein. Im selben Wettbewerb gingen Aaron Thieß und Neuzugang Patrick Nikel an den Start. Beide übersprangen gute 4,20 Meter und belegten die Ränge drei und vier. „Inzwischen mausert sich die Löhner Stabhochsprunggruppe beachtlich, und vielleicht sieht sich die Stadt dann ja in diesem Frühjahr in der Lage, die total unhygienische Anlage im Stadion durch eine neue zu ersetzen“, sagt der leitende Trainer Karl-Heinz „Kalle“ Held. „Das wäre einem mehrfachen Deutschen Meister wohl eher gerecht als die mehr oder weniger verrottete Uraltanlage im Löhner Stadion.“
Bei den Mädchen überragte einmal mehr Sarina Brockmann mit zwei Qualifikationsleistungen für die Deutschen Meisterschaften. Dabei lief sie sowohl über die 60 Meter als auch über die 200 Meter neue persönliche Bestleistungen. Im Kurzsprint qualifizierte sich Sarina Brockmann für den Endlauf und belegte in der Frauenklasse den 10. Platz. Trainer Steffen Biermann ist sich sicher, dass Sarina Brockmanns Langzeitperspektive im Langsprint liegt – über die 200 und gegebenenfalls auch über die 400 Meter. Die Löhnerin stellte ihre Sprintausdauer an diesem Tag eindeutig unter Beweis. In 24,90 Sekunden lief sie in persönlicher Bestzeit ins Ziel und damit auf Rang vier in der Frauenklasse. Dabei war es ihr erstes Rennen bei den U20-Juniorinnen.
Eine weitere Duftmarke setzte Sarina Brockmann dann noch im Weitsprung. Auch in dieser Disziplin wurde sie überzeugend Vierte mit der Hallenbestweite von 5,58 Metern.
Im selben Wettbewerb überzeugte die ebenfalls erstmals in der A-Jugendklasse startende Anna Deiter, die mit ihren Saisoneinstiegen im Weitsprung (5,35 Meter und Rang 8) und Hürdenlauf (Endlaufteilnahme und Rang 7) mehr als zufrieden sein durfte.
Im Hochsprung taten sich die Löhnerin Charlotte Haas und die Bünderin Amy Joy Diekmann schwer mit den ungewöhnlichen Steigerungen um fünf Zentimeter je Höhe und blieben beide nach überzeugenden Sprüngen über die 1,70 Meter an der nächsten Höhe von 1,75 Meter hängen. Somit müssen beide am kommenden Samstag die Chance bei den Westfalenmeisterschaften der U20-Juniorinnen nutzen, um die Qualifikationsnorm von 1,73 für die Deutschen Meisterschaften im Nordosten der Republik zu schaffen. Immerhin reichte die Leistung für den westfälischen Vizemeistertitel für Amy Joy Diekmann und Platz vier für Charlotte Haas. Rang vier erzielte Letztere dann auch im Dreisprung mit der persönlichen Bestmarke von 11,06 Meter. Dabei verzichtete sie aufgrund von Wettkampfüberschneidungen auf die letzten drei Versuche im Endkampf. Da wäre nach Einschätzung der Trainer „bestimmt noch mehr drin gewesen“.
Aber vielleicht waren es der Starts dann wohl doch zu viele gewesen. Denn für die 4x200 Meterstaffel hatten sich die vier Frauen Nina Wältz (persönliche Bestzeit über die Hürden am Vormittag), Anna Deitert, Charlotte Haas und Sarina Brockmann dann doch ein Ziel gesetzt – nämlich die Qualifikationszeit für die DM in Neubrandenburg. Und die lautete 1:46,50-Minuten. Diese Vorhaben gingen die vier Mädels in allen Phasen couragiert an. Allerdings fehlte es in erster Linie an der nötigen Wechselroutine um das ambitionierte Ziel erreichen zu können. In 1:46,78 Minuten überquerte Charlotte Haas als Vierte im Bunde die Ziellinie. Vereins- und Kreisrekord – aber die Norm verpasst. „Kopf hoch“, lautete die Devise oder „Neues Spiel neues Glück“.
Jetzt suchen die Verantwortlichen nach einem neuen Termin für 2020, ansonsten aber sind im nächsten Jahr drei des Quartetts ja nimmer noch in der U20.