Die Sportlerinnen der LG Bünde-Löhne holen Titel bei den OWL-Meisterschaften und schaffen Qualifikationsnorm für die „Deutschen“ in Ulm
Bei den Ostwestfälischen Mehrkampf-Meisterschaften im lippischen Blomberg ging die LG Bünde-Löhne mit allem was Rang und Namen hat an den Start. Insbesondere die Trainingslager-Truppe um Cheftrainer Karl-Heinz „Kalle“ Held zeigte sich dabei schon jetzt auf den Punkt optimal vorbereitet. Das Trainerquartett der LG mit André Düsterhöft, Steffen Biermann, René Johanning und Nachwuchstrainerin Monika Gräfe hatte dementsprechend einen anspruchsvollen und gleichzeitig entspannten Wettkampf zu steuern und die mehr als 20 Athleten und Athletinnen zu betreuen.
Alle waren optimal vorbereitet und eingestellt. Ein Tag nach Maß, zumal sich auch der Wettergott von seiner besseren Seite zeigte. "Jeder Athlet bewegte sich im Bereich der persönlichen Bestleistung". Die hoch gesteckten Ziele wurden ausnahmslos erreicht und die Leistungen waren in der Regel „einfach nur großartig, indem sich jeder Athlet im Bereich der persönlichen Bestleistung bewegte und stellenweise über sich hinauswuchs“, sagt Kalle Held. Dabei waren die Ziele durchaus hoch gesteckt: Erst die Qualifikation für die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften und dann auch noch so ebenbei den Ostwestfalenmeister-Titel holen. Dabei sollte das Versprechen an die Neuzugänge Anna Deitert und Aaron Thieß wahr gemacht werden, im Team ungewohnte Perspektiven wahr werden zu lassen.
Sie sind da auf einem guten Weg. Die Qualifikationsnormen wurden mehr als erfüllt und die Titel nicht nur in der männlichen Jugend U20 und der Mädchen-Mannschaft U18, sondern auch bei den „Küken“ der U16 übererfüllt. „Einfach sensationell – und die Neuzugänge ließen sich im Sog der alteingesessenen Löhner und Bünder Wettkämpfer mitziehen und steuerten maßgebend zu den neuen Rekorden bei“, freut sich das Trainer-Team. Insbesondere Anna Deitert lieferte im Dreier-Team mit der widererstarkten Sarina Brockmann und der begeisternd auftretenden Nina Wältz einen famosen Siebenkampf ab. Dabei lieferte sie sich einen engen Zweikampf mit Sarina, die an diesem Tag aber auch einfach nur top drauf War. Bereits im Hürdenlauf lieferte die Kaderathletin ein exzellentes Rennen ab und lief in ihrem zweitbesten Rennen überhaupt ganz souverän als Erste über die Ziellinie. Und was kaum jemand erwartet hatte: Die Uhr blieb bei 14,57 Sekunden stehen und das war dann schon die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in Ulm. Nach der letzten verkorksten Saison ohne Wettkampf ist das ein Neustart nach Maß. In der zweiten Disziplin, dem Hochsprung, steigerte sich dieses Dreier-Team auf die respektable Höhe von 1,59 Meter. „Ein ganz starkes Resultat“, sagt der Cheftrainer. Wobei Anna Deitert sich freute, dass der angeschlagene Fuß hielt, Nina das erste Mal diese Höhe wieder übersprang und Sarina, das sie bei ihrem Comeback gleich wieder an alte Zeiten anknüpfte.
Im Kugelstoßen lag Anna dann erstmals vorn mit der ordentlichen Weite von 10,50 Meter. Sarina lieferte 10,05 Meter ab und Nina scheiterte mit 9,71 Meter knapp an der 10-Meter-Marke. Insgesamt ist hier noch Luft nach oben. Im Hürden-Sprint ging dann so richtig die Post ab. Alle drei Mädchen lieferten ein tolles Rennen in persönlicher Bestzeit ab, wobei die Vierte im Bunde, die eigentlich aus Herford für die 4 mal 100-Meter-Staffel den Verein gewechselt hatte, in 13,48 Sekunden in die Phalanx der Siebenkämpferinnen eindringen konnte. 12,56 Sekunden für Sarina,13,03 für Anna und 13,66 Sekunden für Nina waren ein sehr guter Abschluss des ersten Wettkampf-Tages.
Aber auch der zweite Tag ging gut los. Beim Wettkampf. Nach den fulminanten Sprüngen vom Samstag waren die Erwartungen am Sonntag hoch gesteckt. Nina Wältz übersprang erstmals die Fünf-Meter-Marke und erzielte neue persönliche Bestweite mit 5,11 Meter, Sarina Brockmann sprang 5,40 Meter weit ohne den Balken auch nur annähernd zu treffen und Anna Deitert durfte mit guten 5,27 Meter das Ziel angehen. Auch die Einzelnorm für die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften zu schaffen. Und diesen Anspruch untermauerte sie dann als beste Speerwerferin des Teilnehmerfeldes aus Lippe und Dortmund. Sie überzeugte mit sehr guten 35,52 Meter und lag damit vor Nina Wältz mit der persönlichen Bestweite von 32,48 Meter und der wiederum überzeugenden Sarina Brockmann mit 31,01 Meter. Das Gesamtergebnis im Siebenkampf war einfach nur sensationell Und dann kam da ja noch der 800-Meter-Lauf. Das heimische Quartett wurde mit einem Laufplan eingestellt, von den ersten 100 Meter bis ins Ziel. Und die Löhner setzten diesen Plan zu hundert Prozent um. Anna Deitert war die schnellste in 2:32,2 Minuten – mit Luft nach oben. Sarina Brockmann fightete Nina Wältz auf den letzten Metern nieder und Kira Penner rettete sich in für sie sehr guten 2:47,58 Minuten ins Ziel. Und dann wurde gerechnet. Sarina Brockmann Erste mit 4.828 Punkten vor Anna Deitert mit 4.741 Punkten und als Vierte Nina Wältz mit nicht für möglich gehaltenen 4.333 Punkten. Nur Lea Laux aus Dortmund durchbrach diese Phalanx der LG-Mädchen.
Das Gesamtergebnis war dann einfach nur sensationell. Damit sammelte das Siebenkampf-Trio mehr Punkte als bei den Deutschen Meisterschaften in 2018 – und da waren sie immerhin Dritter in Deutschland.
Auch als Vierte im Bunde wird Kira Penner wahrscheinlich die ostwestfälischen Meister bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm vertreten dürfen. Da dürfte sich der Vereinswechsel wohl schon gelohnt haben!