Athleten des TV Löhne-Bahnhof trumpfen zum Ausklang der Freiluft-Saison bei den Westfälischen Jugend-Meisterschaften ganz stark auf
Sie sind unersättlich. Auch zum Ende der Freiluft-Saison sind die Leichtathleten des TV Löhne-Bahnhof noch in bestechender Form. Bei den Westfälischen Jugend-Meisterschaften der U15/U16 in Hagen räumten die Löhner mal wieder mehrfach Edelmetall ab, allen voran natürlich Joshua Fadire in der M15. Er holte sich den Titel im Diskuswurf (48,94 m) und Speerwurf (56,19 m) und wurde Dritter im Kugelstoßen mit 14,17 Meter.
Einen weiteren Titel für die Löhner holte sich Sarina Brockmann (W14) im Sprint über 100 Meter in 12,89 Sekunden. Über 80 Meter Hürden war es Platz zwei mit 12,42 Sekunden und im Weitsprung der undankbare 4. Platz mit 4,82 Meter. Jana-Marie Möller (W15) lief über 800 Meter in 2:27,76 Minuten auf den 5. Platz, Charlotte Haas (W15) wurde Zweite im Hochsprung mit 1,68 Meter und Zehnte im Weitsprung mit 4,83 Meter. Nina Wältz (W14) überquerte im Hochsprung die Latte als Viertbeste mit 1,48 Meter, über 100 Meter lief sie im Vorlauf 13,95 Sekunden und über 80 Meter Hürden 13,73 Sekunden - und verpasste jeweils den Endlauf. Eric Tetzner (M15) startete nur im Speerwurf-Wettbewerb und scheiterte mit 37,60 Meter und dem 15. Platz schon im Vorkampf.
"Das war großartig, was die Mädels und Joshua da abgeliefert haben. Sie hatten sich im Vorfeld selbst unter Druck gesetzt und mussten dann liefern - und meist klappte es auch. Das hat gepasst. Es war ein erfolgreicher Tag und für alle ein tolles Erlebnis", freute sich Trainer Karl-Heinz "Kalle" Held, der in Hagen von Mehrkämpfer André Düsterhöft ("Er hat mich top entlastet", sagte Held) als Coach der sechs Athleten vom TV Löhne-Bahnhof unterstützt wurde und sich am Abend mit seinem Wohnmobil und Ehefrau direkt auf den Weg in den Urlaub machte. Aber es gab auch Tränen, vor allem bei den Mädels, und da waren dann "Kalle", André und die mitgereisten Eltern gefordert, den LA-Nachwuchs moralisch und mental wieder aufzubauen. Unterm Strich gab es aber vorrangig positive Gefühlsausbrüche, herrschte eitel Sonnenschein. Insbesondere bei Joshua Fadire, der eine überragende Saison mit zwei Titeln und einem 3. Platz krönte. Im Speerwurf war er aufgrund seiner zuvor gezeigten Leistungen in der Favoritenrolle. Bei den Westdeutschen Meisterschaften war einer besser als der 15-Jährige, doch diesmal packte er diesen Konkurrenten und warf fast einen Meter mehr als David Schepp von der TSG Dülmen. Mit dem Diskus dümpelte er ohne Trainerunterstützung anfangs bei etwa 43 Meter herum. "Ich bin dann runter und habe ihm einige Tipps gesagt, weil ich sein zentrales Problem beim Wurf erkannt hatte", sagte Trainer Held. Und dann pfefferte Joshua Fadire den Diskus auf 48,94 Meter - und das ist gleichzeitig neue persönliche Bestweite! Die alte Marke lag bei 46,74 Meter. Beim Kugelstoßen blieb er mit 14,17 Meter knapp unter seiner Bestleistung (14,30 m) und wurde Dritter.
Für Sarina Brockmann begann der Wettkampftag enttäuschend, kam sie bei Gegenwind im Weitsprung nur auf 4,82 Meter (Bestleistung 5,16 m) und den 4. Platz. "Da war sie schon sehr traurig, aber dieser Wettkampftag fand dann doch noch ein versöhnliches Ende", sagte "Kalle" Held. Über die 80 Meter Hürden wurde sie Zweite (12,42 Sek.) und nur um acht Hundertstel geschlagen. Also quasi nur einen Wimpernschlag. Da war der Kopf wieder oben und die Laune prächtig - und spätestens nach den 100 Metern flach war ihre Sportler-Welt in Ordnung. Sie holte sich bei Gegenwind nicht nur den Titel in 12,89 Sekunden, sondern verbesserte auch noch ihre alte Bestmarke (12,90 Sek.). Charlotte Haas holte sich nach einem super Wettkampf im Hochsprung die Silbermedaille und stellte dabei ihre Bestleistung von 1,68 Meter ein. Sie meisterte alle in Angriff genommen Höhen im ersten Versuch. Erst im dritten Versuch bei 1,71 Meter verdrängte sie eine Konkurrentin vom SC Olpe vom Spitzenplatz. Im Weitsprung (Bestleistung bei 5,17 m) blieb sie unter ihren Möglichkeiten und belegte mit 4,83 Meter den 10. Platz. Nina Wältz hatte über 80 Meter Hürden in 13,73 Sekunden (neue Bestleistung, sie alte lag bei 13,79 Sek.) bei 32 Teilnehmerinnen und über 100 Meter flach in 13,95 Sekunden (Bestmarke 13,72 Sek.) keine Chance auf den Endlauf. Dafür trumpfte sie im Hochsprung mit 1,48 Meter (Bestmarke 1,53 m) und Platz vier auf. "Bei 1,51 Meter hat sie ganz knapp gerissen. Das der 3. Platz gewesen", sagte Trainer "Kalle" Held.
Ein wenig Lehrgeld zahlte Jana Marie Möller über 800 Meter (Bestmarke 2:25,58 Min.). "Sie ist zum ersten Mal auf Bahnen gestartet und hat die ersten 400 Meter in etwa 67 Sekunden zu schnell angegangen und war zur Hälfte des Rennens auf Platz eins. Dann ließ die Kraft nach, haben sie noch einige Konkurrentinnen im Finish überholt, aber der am Ende 5. Platz war so nicht zu erwarten, ist eine tolle Leistung. Sie wollte unter 2:28 Minuten bleiben und das hat sie geschafft", sagte Held. Für die 4 mal 100 Meter-Staffel mit Möller, Brockmann, Wältz und Haas war bereits nach dem ersten Stabwechsel von Möller auf Brockmann das Rennen zu Ende, weil der Stab schon außerhalb der Wechselzone übergeben wurde.