EM und WM sind die Ziele
Eine wichtige Station im Saisonaufbau der Nachwuchs-Nationalmannschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist der jährliche U20-Hallen-Länderkampf gegen Frankreich und Italien. Mittendrin in Lyon war auch die einstige Vorzeigeathletin dieser Region, Kristin Pudenz vom TV Löhne-Bahnhof, die vor einigen Jahren ihre sportliche Heimat beim SC Potsdam fand. Dort lebt sie auch, ging zur Schule und bastelt mittlerweile an ihrer beruflichen Zukunft.
Beim Länderkampf der U23 in Frankreich belegte sie in ihrer Parade-Disziplin Diskuswurf den 2. Platz und sammelte Punkte für den späteren Länderkampf-Sieger Deutschland. Es war nach ihrem ersten Länderkampf-Einsatz im Jahr 2010 in Hamburg nun der bereits vierte Einsatz für Deutschland (jeweils zweimal U20 und U23).
Mit den 57,37 Meter im zweiten Versuch (der Wettkampf wurde draußen bei 8 Grad Celsius durchgeführt) wurde sie nur knapp von ihrer Teamkollegin im Nationaldress, Klaudine Vita vom SC Neubrandenburg mit 57,56 Meter geschlagen. „Das hat mich schon gefuchst. Ich hätte den Wettkampf gern gewonnen. Es fehlten die letzten technischen Feinheiten. Aber unterm Strich bin ich zufrieden nach der längeren Verletzungspause“, sagt die 22-Jährige. Ende September hatte sich Kristin Pudenz einen Bänderriss im linken Fuß zugezogen und musste dann vier Wochen lang mit einem schön ausgepolsterten extra Schuh fortbewegen. Anfang November begann sie wieder vorsichtig mit dem Training und im Dezember konnte sie wieder mit dem Diskuswerfen – und sprang noch rechtzeitig auf den Nationalmannschaftszug für den Länderkampf in Lyon auf.
An diesem Wochenende (14./ 15. März) startet Kristin Pudenz beim Europacup im portugiesischen Leiria. Bei diesem Winterwurf-Meeting startet alles, was Rang und Namen hat. „Das wird für mich eine schöne Herausforderung werden“, sagt die 22-Jährige, die nach diesem Wettkampf gleich für zwei Wochen in Portugal bleibt. In Albufeira bei sommerlichen Temperaturen absolviert sie mit ihrer Trainingsgruppe vom SC Potsdam ein Trainingslager, sollen die Grundlagen für die Sommersaison gelegt werden. Und Kristin Pudenz hat klare Vorstellungen, wie es in der Freiluftsaison für sie laufen soll. „Ich möchte bei der U23-Europameisterschaft Anfang Juli im lettischen Tallinn starten“, sagt sie und erinnert sich noch gern an ihre EM-Teilnahme im finnischen Tampere vor zwei Jahren, wo sie den 4. Platz belegte. „Jetzt will ich aufs Treppchen“, sagt sie zu ihrem einen Ziel, und formuliert gleich ihr Zweites: „62 Meter möchte ich gerne werfen. Dann hätte ich die Norm für Peking in der Tasche. Das wäre eine Riesenerlebnis“, sagt die 1,91 Meter große Athletin. Die WM-Norm liegt bei 61,50 Meter, ihre persönliche Bestleistung bei 60,89 Meter aus dem vergangenen Jahr. Machbar ist es, würde sich Kristin Pudenz mit der Teilnahme bei der Weltmeisterschaft in Peking einen Traum erfüllen. Für diesen will sie hart arbeiten.