jfadire kugelJoshua Fadire und Charlotte Haas überzeugen bei den Westfalenmeisterschaften

Sie sind noch lange nicht satt. Nachdem der Traum von einer Teilnahme bei den Europameisterschaften geplatzt ist, revanchierten sich Charlotte Haas (Weitsprung, Hochsprung) und Joshua Fadire (Kugelstoßen, Stabhochsprung) vom TV Löhne-Bahnhof bei den Westfalenmeisterschaften der U18/U20-Junioren in Rheine mit vier Titeln. Joshua Fadire überzeugte dabei am Samstag insbesondere beim Kugelstoßen, indem er als einziger Athlet im Teilnehmerfeld der besten Acht die 14-Meter-Marke knackte.

Quirin Wehrhahn etablierte sich in dieser Disziplin auch unter den besten Acht in Westfalen und darf mit seiner zweitbesten Weite in diesem Jahr durchaus zufrieden sein. Joshua Fadire stand als Vielstarter insofern unter Stress, da der Weitsprung und das Kugelstoßen im Zeitplan eng beieinander lagen. Und da hatte sich Trainer Karl-Heinz Held ein wenig verspekuliert.

Bei drehenden Winden kämpfte der Löhner Ausnahmeathlet mit den äußeren Bedingungen und kam nur mit viel Glück in den Endkampf, der sich endlos lange hinzog. Im dritten Versuch des Vorkampfs ging Trainer "Kalle" Held volles Risiko, verlegte den Anlauf um 11 Fuß nach hinten und Joshua Fadire sprang knapp vor dem Balken ab. 6,06 Meter reichten dann knapp. Im fünften Versuch erzielte er dann für ihn akzeptable 6,08 Meter und verbesserte sich auf Rang vier. Auf den letzten Versuch verzichtete er dann, um rechtzeitig beim Kugelstoßen anzutreten. "Der letzte Versuch wär's dann wohl gewesen", sagt der Trainer, zumal der Ablauf jetzt gepasst hätte. Der Sieg ging mit 6,16 Meter über die Bühne. "Eigentlich machbar für Joshua, aber der Titel im Kugelstoßen war wichtiger.

Souveräner an diesem ersten Wettkampf-Tag ging Charlotte Haas zur Sache. Gecoacht von André Düsterhöft lieferte sie einen ganz starken Hochsprung-Wettkampf ab. Nach tollen Sprüngen über 1,76 Meter und die für sie "magische Grenze" von 1,80 Meter war das gesamte Löhner Team nur begeistert. Die 1,80 Meter sind nicht nur persönliche Bestmarke, sondern auch die beste Höhe zurzeit in Deutschland. "Damit hätte sie auch bei den Europameisterschaften sehr gut aussehen können. Aber vielleicht klappt das ja noch", sagt André Düsterhöft. Im Weitsprung legte Charlotte Haas dann noch einmal nach, indem sie auch hier das Starterfeld dominierte. Mit 5,38 Meter meisterte sie die schwierigen Rahmenbedingungen mit Abstand am besten. An diesem Tag war Charlotte im Sprungbereich einfach auf Westfalenebene eine Klasse für sich.

Die weiteren Löhner Athleten taten sich recht schwer. Sehr viel Pech hatte dabei Nina Wältz, die im Hürdenlauf 400 Meter Hürden ihr zweites Rennen über diese Strecke absolvierte. Sie lieferte ein starkes Rennen ab bis zur 10. Hürde. Da kam sie zu nah an das Hindernis heran und stürzte, raffte sich wieder auf und lief dann noch eine 72-Sekunden-Zeit. Als Folge blieb aber eine Bänderdehnung zurück, die vor Ort vom Physiotherapeuten diagnostiziert und behandelt wurde.

Für Eric Tetzner und Jana Marie Möller waren Westfalenmeisterschaften an diesem ersten Wettkampf-Tag und der Hitze eine Nummer zu groß. Eric Tetzner konnte die Fehler aus dem Training nicht korrigieren und musste sich mit einem Versuch über die 40 Meter-Marke zufrieden geben. Jana Marie Möller legte über die 800 Meter-Strecke ein zu couragiertes Anfangstempo hin und musste dann enttäuscht nach  der ersten Stadionrunde aufgeben. Der Muskel machte dicht und da ging nichts mehr. Das war großes Pech und ist schade für sie nach dem doch engagierten Training.

Am zweiten Wettkampftag holte sich Joshua Fadire dann den zweiten Westfalenmeister-Titel und zeigte, wer Herr im Stabhochsprung ist. Dabei hatte er Nerven wie Drahtseile, denn bei der Höhe von 4,30 Meter zerbrach der Stab und Joshua knallte voll auf die Matte. Der Schock hielt nicht lange an, der 17-Jährige pustete tief durch und weiter ging es im Wettkampf. Bei 4,50 Meter war dann Schluss und der Athlet des TV Löhne-Bahnhof war Westfalenmeister. Zum zweiten Wettkampf-Tag in Rheine folgt noch ein Bericht.