flvw logo rCharlotte Haas gewinnt neben dem  Westfalenmeistertitel im Hochsprung auch noch den im Weitsprung. Joshua mit Titel und Qualifikation für die Deutschen im Stabhochsprung und Platz zwei mit persönlicher Bestleistung im Kugelstoßen zurück auf der Bühne der deutschen Elite.

Morgens Abfahrt um 07.00 Uhr Rückfahrt um 18.30 ab Dortmund mit drei Titeln im Gepäck. Ein mühsamer Start in die neue Wintersaison mit Freud und Leid. Denn neben den Erfolgen gab es auch eine mehr oder weniger untröstliche Sarina Brockmann, die sich im Vorfeld sehr viel vorgenommen und gleich in vier Disziplinen qualifiziert und gemeldet hatte.

Aber der Fuß wollte halt nicht wie Sarina es wollte und so zog Trainer KALLE Held schon vor Beginn des Wettkampfs die Reißleine und meldet Sarina für die Laufdisziplinen ab. Konsequenterweise wäre ein ganzer Startverzicht sinnvoller gewesen aber manche Entscheidungen lassen sich im nachhinein dann anders bewerten. Und so kam was kommen musste. Völlig unsicher ging Sarina im Weitsprung als Favoritin an den Start und verkrampfte total. Sie traf einfach den Balken nicht, sprang 30 und mehr Zentimeter vorm Balken ab um dann noch Sprünge zwischen 5,15 und 5,22 abzuliefern - da war wirklich mehr drin. Mit Rang drei blieb Sarina natürlich weit unter den eigenen Erwartungen und sie konnte sich auch nicht über die Bronzemedaille freuen. Für sie blieb es ein verschenkter Tag.

Freuen konnte sich in dieser Disziplin dann aber die ein Jahr ältere Charlotte Haas. Mit gleich zwei Sprüngen von 5,40 Metern dominierte sie die Konkurrenz, stellte eine neue persönliche Bestmarke auf und schaffte die Quailfikationsnorm für die NRW-Meisterschaften in 14 Tagen. Mit diesem Titel hatte sie nun wahrlich nicht gerechnet im Gegensatz zu den Trainern Kalle Held und Andre Düsterhöft, die schon den Zweikampf unter den Freundinnen prophezeit hatten. Ihren zweiten Titel holtte Charlotte dann als Titelverteidigerin im Hochsprung. Trotzdem hielt sich  die Freude in Grenzen, da die Höhe von 1,67 Metern nicht den sehr hohen Erwartungen entsprach. "Da fehlt halt noch ein wenig die Sicherheit und der Mut, mit größeren Anfangshöhen einzusteigen" so auch der anwesende Landestrainer. Aber letztendlich konnten sich die Löhner dann doch über die Titelverteidigung freuen "Im Fußball spräche man da von einem schmutzigen Sieg".

Ein gewonnener Tag war dieser Sanstag dann auf alle Fälle endlich wieder für Joshau Fadire, den amtierenden NRW-Zehnkampfmeister. Er ging morgens als erster an den Start, zeigte sich total focussiert auf den Stabhochsprungwettkampf, um den Titel und die Quali für die Deutschen Meisterschaften anzuvisieren. Und er erledigte seine Aufgabe mit Bravour. Mit persönlicher Bestleistung erfüllte er alle Erwartungen. Die übersprungene Höhe von 4,30 Metern reichte am frühen Morgen um allen Ansprüchen gerecht zu werden und selbst der introvertierte Joshua konnte ein wenig jubeln. Im weiteren Verlauf des Tages ging der Löhner Sportler des Jahres dann noch im Weitsprung und Kugelstoßen an den Start, wobei diese beiden Disziplinen zeitgleich auf dem Wettkampftableau standen. Trainer Kalle Held musste sich entscheiden, welche Disziplin mehr Sinn machte. Und er entschied im Einvernehmen mit Joshua, den Schwerpunkt auf den Kugelstoßwettbewerb zu legen. Joshua absolvierte zwei Sprünge im Weitsprung, qualifizierte sich, verzichtete dann auf die weiteren vier Sprünge und begnügte sich mit Rang sechs, obwohl auch hier ein Sieg möglich gewesen wäre. Aber letztlich hatten die Löhner die richtige Entscheidung getroffen. Joshua verbesserte sich im Kugelstoßnen von Versuch zu Versuch um dann im letzen Durchgang noch "Einen" rauszuhauen. Mit der persönlichen Bestweite von 14,28 Metern brachte er den führenden Konkurrenten noch einmal in arge Bedrängnis. Joshau fehlten somit nur 2 Zentimeter am Titelgewinn ... knapp - aber insgesamt war das ein perfekter Wettkampf.

Im Schatten der drei Hauptakteure zeigte das TV Löhne Team eine beachtliche Leistung. Nina Wältz ging in drei Disziplinen an den Start. Im Hochsprung überquerte sie souverän die Höhe von 1,56 Meter (p.B. in dieser Saison), verzichtete dann auf weitere Höhen um die 400 Meter zu absolvieren und lief am späten Abend dann noch ein souveränen Rennen mit persönlicher Bestzeit über die 60 Meter Hürden.

Jana Marie Möller ging nach langer Erkältungszeit ebenfalls über die 400 Meter an den Start und belegte Rang 6 über die 400 Meter vor der Teamkameradin für die 4 mal 400 Meterstaffel in der Startgemeinschaft Bünde/Löhne Svenja Bellon. Ein Platz in den Urkundenrängen war das erklärte Ziel und das wurde dann auch realisiert.

Einen Fulltimejob musste an diesem Tag Andre Düsterhöft machen. Er selbst konnte sich kaum eindeutig definieren. "Bin ich nun Athlet oder Betreuer": Letztlich schaffte er beides mit Bravour in Teamarbeit mit Trainer Kalle Held. Beide ergänzen sich inzwischen kongenial. Den internen Zweikampf im Stabhochsprung zwischen Trainer und Athlet im Stabhochsprung konnte Andre diesmal noch kanpp gewinnen, indem er mit der Höhe von 4,40 Metern Joshua noch um 10 Zentimeter im Schach hielt. Obendrein überwandt Andre mit 1,93 Metern eine respektable Höhe im Hochsprung um dann über die Hürden noch eine persönliche Bestzeit aufzustellen. "Hut ab Andre" so das Kompliment aller Löhner. Mit zwei vierten und einem fünften Platz konnte Andre letztlich doch sehr zufrieden sein.
Insgesamt war es dann doch eher ein erfolgreicher denn ein verschenkter Tag für die Löhner Leichtathletik.