Sarina Brockmann landet bei den Deutschen Schüler-Mehrkampfmeisterschaften im Blockwettkampf Sprint/Sprung (W14) auf Rang elf


Diese Leistung lässt aufhorchen, denn die Sportlerin vom TV Löhne-Bahnhof verbesserte sich in dieser Art Blockwettkampf mit erreichten 2.642 Punkten um satte 100 Zähler. "Einfach sensationell" lobt Sarina Brockmanns Trainer Karl-Heinz "Kalle" Held und ergänzt: "Dabei wollte Sarina nie Mehrkämpferin werden". Außerdem stellte sie in Aachen mit 12,34 Sekunden im 80 Meter Hürdenlauf und 25,84 Meter im Speerwurf zwei weitere persönliche Bestleistungen auf. Held: "Damit springt sie auf Anhieb in die Deutsche Mehrkampf-Elite." Im Vergleich zu den Qualifikationsleistungen hat sich die amtierende Westfalenmeisterin gleich um sieben Plätze verbessert - und das bei sehr schlechten Wetterbedingungen. Für die Deutschen Schüler-Mehrkampfmeisterschaften hatte sich Sarina Brockmann beim Blockwettkampf in Blomberg qualifiziert.

 

HÜRDENLAUF
Ein Grund für das tolle Endergebnis war wohl auch der grandiose Einstieg in den Mehrkampf mit einem überzeugenden Hürdenlauf. So enteilte Sarina Brockmann in ihrem Lauf der gesamten Konkurrenz und stellte in 12,34 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung auf. Sie verbesserte sich um mehr als zwei Zehntelsekunden und war selbst überrascht, dass man bei der ersten Teilnahme an deutschen Meisterschaften mit der Konkurrenz Schritt halten kann. Die Leistung ist umso höher einzuschätzen, als sich in Aachen der typische deutsche Sommer von seiner schlechtesten Seite zeigte. Hinzu kam der böige Gegenwind, der den Teilnehmerinnen das Leben schwer machte.

HOCHSPRUNG

"Glücklicherweise kam die Sonne dann doch anfangs ab und zu aus den Wolken, so dass der Hochsprungwettbewerb im trocknen stattfinden konnte", beschreibt Kalle Held die Lage. Mit der übersprungenen Höhe von 1,48 Metern war Sarina Brockmann nicht ganz zufrieden. "Bei Sarina zählen nur persönliche Bestleistungen", so die genervten Eltern, die aber stolz auf ihre Tochter sind. Die persönliche Bestleistung im Hochsprung beläuft sich bei der Schülerin des Löhner Gymnasiums auf eine Höhe von 1,52 Metern.

SPRINT
Auch die 100-Meterzeit konnte Sarina Brockmann nur schwer verdauen. In 13,09 Sekunden passierte sie als zweitschnellste ihres Lauf die Ziellinie. "Aber ich wollte doch unbedingt unter 13 Sekunden laufen", sagte die zu diesem Zeitpunkt nicht gerade gut gelaunte Athletin. Trainer Kalle Held hatte es nicht ganz so leicht, ihr den Stellenwert der Leistung auf dem Hintergrund der miserablen äußeren Bedingungen zu erläutern.

SPEERWURF
Aber das war dann nach dem ersten gelungenen Versuch beim Speerwurf auch kaum noch nötig. Gleich beim ersten Versuch legte sie eine persönliche Bestleistung bei starkem Gegenwind hin. Mit einem Wurf von 25,84 Metern pulverisierte sie ihre alte persönliche Bestweite von 22,04 Metern um knapp drei Meter. "Das bringt ganz schön viele Punkte für das Gesamtergebnis, und die Gymnasiastin war jetzt wieder auf Bestleistungskurs und auf Aufholjagd zu den Favoritinnen aus Jena, Berlin, Leverkusen und den besten im Lande", erläutert Trainer Held. Rang 17 war zu diesem Zeitpunkt genau nach Plan, da Sarina Brockmann mit der 18. Punktzahl gemeldet worden war.Irgendwie hat sich das Speerwurftraining unter Speerwurftrainer Tim Werner in der letzten Zeit wohl doch bezahlt gemacht.

WEITSPRUNG
Und dann kam nach einem mehrstündigen Wettkampf ja noch der Weitsprung. Hier merkte man schon, dass alle Athletinnen aufgrund der Kälte und Nässe mächtig "Körner" gelassen hatten. Unter Schirmen und Bäumen vorm Starkregen nur dürftig geschützt nahmen die Athletinnen den Wettkampf um 16 Uhr wieder auf. Obwohl die Konkurrenz aufgrund der Vorkampfergebnisse übermächtig zu sein schien, konnte sich Sarina Brockmann auf die Erfahrungen ihres Trainers verlassen. So schaffte es der erfahrene Coach, der auch im Regen seinen Standort am Windfähnchen nicht verließ, dass sein Schützling bei drehenden Winden bei zwei Versuchen seine Sprünge bei leichten Schiebewind absolvierte. Im ersten Versuch übernahm Sarina Brockmann mit 5,12 Metern die Führung im Wettkampf, verbesserte sich im 2. Durchgang noch einmal um einen Zentimeter auf 5,13 Meter und schloss den Wettkampf mit einem dritten Versuch jenseits der Fünf-Metermarke ab. "Das war einfach großartig, und die Konkurrenz musste mehr oder weniger bewundernd zuschauen", lobt Kalle Held. Nur eine Athletin überquerte neben der Löhnerin die fünf Meter.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Wettkampf schon knapp 8 Stunden gedauert und die Aktiven und Zuschauer waren vom Regen restlos bedient. Also wurden die Sachen zusammengepackt und die lange Heimreise aus Aachen angetreten. Irgendwie waren Trainer und Athletin mehr als zufrieden aber der "Hammer" sollte ja noch kommen, denn während der Rückfahrt konnte das Endresultat aus dem Internet ermittelt werden. Und dann war die Freude riesengroß. Aufgrund der tollen Weitsprungleistung hatte sich Sarina tatsächlich noch von Rang 17 auf Rang 11 vorgeschoben. Da war der Jubel dann riesengroß und die Handys liefen heiß. Immerhin hat sich Sarina als einige der wenigen an diesem Tage im Vergleich zum Vorkampf gesteigert. "Insgesamt hat sich der Riesenaufwand sowohl im Training als auch während der Veranstaltung mehr als gelohnt", wertet Karl-Heinz Held: vierstündige Anreise am Freitag, neun Stunden Wettkampf am Samstag bei Wind und Regen und wieder 300 km zurück nach Löhne. Kaum in Löhne angekommen werden schon die neuen Ziele angesprochen und die beziehen sich auf den Rest der Saison 2016 und natürlich auch auf den Blockwettkampf im kommenden Jahr.