Sechs Nachwuchsathleten vom TV Löhne-Bahnhof zeigen bei den NRW-Jugend-Mehrkampfmeisterschaften klasse Leistungen. Fadire stellt sechs (!) neue persönliche Bestleist ungen auf

Er schwebt derzeit in einer anderen Sphäre, der Wunderknabe vom TV Löhne-Bahnhof. Die Rede ist von Joshua Fadire, der bei den NRW-Jugend-Mehrkampfmeisterschaften der Klasse U16 im Schulzentrum Süd in Bad Oeynhausen am vergangenen Wochenende einen Wahnsinnswettkampf im Neunkampf hinlegte, sich mit großem Vorsprung und 5.408 Punkten den Titel sicherte und auch noch den neuen Westfalenrekord in diesem Wettkampf aufstellte.

Dabei pulverisierte er insbesondere im Sprint und in den Sprungdisziplinen seine persönlichen Rekorde. Das seien letztlich Welten, die Joshua Fadire da übersprungen habe, lautete die einhellige Meinung der fachkundigen Beobachter. Betreuer André Düsterhöft kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. "Joshua hat einen perfekten Wettkampf geliefert. Er ist alle Disziplinen super konzentriert angegangen. Der Wille war zu jedem Zeitpunkt da. Das war klasse", war Düsterhöft sehr angetan von den Leistungen seines Schützlings.

Joshua Fadire stellte bei neun Disziplinen insgesamt sechs (!) persönliche Bestleistungen auf, was am Sonntag bei schwierigen Verhältnissen so nicht zu erwarten war. Besonders hervorzuheben sind dabei die Resultate im Kugelstoßen, wobei der TVL-Athlet gleich mit dem ersten Wurf auf 14,25 Meter kam und selber ein dickes Grinsen im Gesicht hatte. Auch die 6,14 Meter im Weitsprung und eine bärenstarke Höhe von 1,76 Meter im Hochsprung verhalfen dem 15-Jährigen zum Titelgewinn. Vor dem letzten Wettkampf über 1.000 Meter hatte Fadire schon 100 Punkte Vorsprung vor seinem Kontrahenten David Schepp von der TSG Dülmen. Doch Betreuer Düsterhöft wusste zu motivieren. "Ich habe Joshua gesagt, dass er über 1.000 Meter für den Westfalenrekord drei Minuten laufen müsste. Es waren aber nur drei Minuten und 25 Sekunden", scherzte der Schelm Düsterhöft. Am Ende kam Fadire dann bei drei Minuten und sechs Sekunden ins Ziel. Ebenfalls persönliche Bestleistung (alte Marke um zehn Sekunden verbessert) und schließlich der neue Westfalenrekord im Neunkampf. Maximilian Busse vom TuS Eintracht Minden stellte 2015 die letzte Bestmarke mit 5.312 Punkten auf.

Ebenfalls bei den Titelkämpfen im Blockwettkampf der Jugend gingen fünf weiter e Athleten vom TV Löhne-Bahnhof an den Start. Die betreute Steffen Biermann. Als Junge war Eric Tetzner dabei, der besonders im Speerwurf und im Hochsprung gute Resultate erzielte. Das beste Resultat bei den Mädchen sicherte sich Sarina Brockmann mit dem 2. Platz im Blockwettkampf Sprint/Sprung, wobei sie nur sehr knapp hinter der Erstplatzierten lag. Eigentlich wollte die 14-Jährige nur Sprinterin sein, aber dank oder durch Überredung von Trainer "Kalle" Held erzielte sie ihren bisher größten Erfolg der noch jungen Karriere jetzt im Mehrkampf. Aufgrund zweier ganz toller persönlicher Bestleistungen im Weitsprung und im Hürdenlauf erzielte sie ihre bestes Mehrkampfergebnis und bestätigte sowohl die Qualifikationsleistung für die Deutschen Meisterschaften als auch einen nicht für möglich gehaltenen 2. Platz in NRW. Auf einmal darf sich Sarina Brockmann Vizewestdeutsche Meisterin oder sogar noch eindrucksvoller Westfalenmeisterin nennen. "Eine unglaubliche Geschichte und alle sind stolz darauf. Jetzt dürfte der Mut geweckt sein, um in Aachen bei den Deutschen Meisterschaften anzugreifen. "Da ist noch reichlich Potenzial vorhanden, zumal Sarina sich ja von Wettkampf zu Wettkampf verbessert", so das Trainerteam. Brockmann stellte im Weitsprung mit 5,16 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf. Ihren ersten Blockwettkampf absolvierte Jana Marie Möller (sie wird aber Mittelstrecklerin bleiben), die laut Steffen Biermann "im Rahmen ihrer Möglichkeiten blieb" und starke Leistungen im Weitsprung (3,98 Meter) und über 2.000 Meter mit persönlicher Bestleistung zeigte.

Es war ein tolles Wochenende für alle TVL-Athleten. "Das war ein Wochenende, genau wie wir es uns vorgestellt haben. Alle Athleten sind nicht nur in der Lage, in ihrer jeweiligen Paradedisziplin tolle Resultate zu erzielen, sondern auch einen guten Mehrkampf zu machen", sagte ein zufriedener Betreuer Steffen Biermann nach den Wettkämpfen. Und genau diese sechs Athleten starten schon in zwei Wochen bei den Ostwestfalenmeisterschaften in Paderborn.